MAN Truck & Bus startet E-Offensive

Der Münchner Nutzfahrzeughersteller bereitet seine europäischen Servicepartner mit einem eMobilitätskonzept für Werkstätten intensiv auf den Umgang mit Elektrofahrzeugen vor, um die Zukunftsfähigkeit des Servicenetzes nachhaltig zu stärken.

Das MAN eMobilitätskonzept für Werkstätten umfasst Qualifizierung der Mitarbeiter und Ausstattung mit Spezialwerkzeugen.
Das MAN eMobilitätskonzept für Werkstätten umfasst Qualifizierung der Mitarbeiter und Ausstattung mit Spezialwerkzeugen.
Rainer Barck

MAN Truck & Bus baut seine Aktivitäten im Bereich eMobilität weiter aus. Bis Ende 2021 sollen 170 Werkstätten im Servicenetz intensiv auf Pflege, Wartung und Reparatur von E-Fahrzeuge ausgelegt werden. „Der Wechsel hin zur Elektro-Mobilität stellt MAN Truck & Bus nicht nur als Hersteller von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen vor viele neue Herausforderungen, sondern auch im Service und dem Aftermarket“, heißt es aus dem Unternehmen. Vor diesem Hintergrund will der Hersteller sein Servicenetz e-ready machen und damit den Weg für den Werkstatt-Service von morgen ebnen. Noch bis Ende dieses Jahres sollen insgesamt 110 Serviceniederlassungen in Europa auf den Umgang mit elektrischen Trucks, Bussen und Transportern vorbereitet werden. Bis Ende 2021 sollen 60 weitere Werkstätten folgen. „Momentan sind zwar nur vereinzelt elektrische MAN-Fahrzeuge auf europäischen Straßen unterwegs", sagt Jan Eike Witt, Senior Vice President After Sales Management bei MAN Truck & Bus. „Wir fangen aber schon jetzt an, unsere Werkstätten umfangreich auf die neuen Anforderungen von E-Fahrzeugen vorzubereiten. So stellen wir sicher, dass sich unsere Kunden auf den gewohnt guten MAN-Service verlassen können und ihre elektrischen Fahrzeuge in kompetenten Händen wissen."

Die Ertüchtigung der MAN-Werkstätten ist in drei Stufen mit fest definierter Betreuungstiefe für die jeweiligen Servicebetriebe geplant. Das beginnt bei der Reparaturbegleitung von Hochvoltsystemen durch Experten und reicht über die Spezialisierung von Werkstätten auf eMobilität durch zusätzliche Qualifikation bis hin zur Spezialisierung einzelner Werkstätten auf die Instandsetzung von Hochvolt-Speichern, etwa nach Unfällen. Neben dem Kompetenzaufbau stattet MAN die Werkstätten auch mit Spezialwerkzeugen für den Umgang mit Hochvoltsystemen aus. Zusätzlich implementiert das Unternehmen neue Prozesse und Arbeitsabläufe, um einen sicheren Umgang mit den Elektrofahrzeugen zu gewährleisten. Der Kompetenzaufbau soll zunächst an Standorten beginnen, an denen bereits jetzt ein hohes Aufkommen an Elektrofahrzeugen zu verzeichnen ist. Bis Ende 2021 sollen in allen Ballungszentren ausgesuchte Servicestützpunkte für die Reparatur von Hochvoltfahrzeugen zur Verfügung stehen. Zudem wird MAN für nahezu jeden europäischen Markt ein Experten-Team für die Arbeiten unter Spannung an Energiespeichern ausbilden. Das MAN eMobilitätskonzept für Werkstätten berücksichtigt zudem die Rücknahme, den Tausch sowie die Reparatur von den in den Elektrofahrzeugen verbauten Hochvolt-Batterien. Für diese gelten besondere Sicherheits-Vorschriften bei der Lagerung und dem Transport. Daher ist ein zentraler Rückversand an den Hersteller geplant.