Nach dem rund zweijährigen Praxistest mit einem ersten Pilotfahrzeugs plant Wille Logistik nun seinen gesamten Fuhrpark sukzessive auf Gas-Lkw umzustellen. Wie das Transport- und Logistikunternehmen mitteilt, will er seine Diesel-Trucks nach ihrer durchschnittlichen Lebensdauer von fünf bis sechs Jahren durch LNG-Fahrzeuge ersetzen. Das Unternehmen wolle damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so die Mitteilung. Chep, als wichtiger Auftraggeber des Spediteurs, begrüßt die Entscheidung. Für den auf das Pooling von Paletten spezialisierten Logistiker ist Wille Logistik jeden Tag mit 30 Fahrzeugen unterwegs.
Das inhabergeführte Familienunternehmen beliefert seit 1996 im Auftrag von Chep den Lebensmitteleinzelhandel und andere Kunden in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Seinen ersten LNG-Lkw, einen Iveco Stralis NP460, für die Touren nahm der Spediteur im Jahr 2018 in Betrieb. Es sei darum gegangen, teilt Wille mit, eine umweltfreundliche Lösung zu finden, die den ökologischen Fußabdruck reduziert.
Im Vergleich zu Diesel stößt der Iveco Stralis NP460 nach Herstellerangaben 15 Prozent weniger CO2 aus. Er verursacht 85 Prozent weniger Stickoxide, als in der Euro-VI-Abgasnorm vorgeschrieben sowie nahezu keinen Feinstaub.
Es zahlt sich aus
Mit einer durchschnittlichen Reichweite von 1.500 Kilometern komme das LNG-Modell zwar nicht ganz an die 2.500 Kilometer seines Diesel-Pendants heran, so Wille Logistik. Unterm Strich sei der Betrieb des Lkw jedoch kostengünstiger. Hinzu kämen eine reduzierte Lärmbelastung und, daraus resultierend, ein höherer Fahrkomfort. Derzeit umfasst die Flotte insgesamt zwölf Iveco Stralis NP460. Die Investition in neue Fahrzeuge zahlt sich dabei laut dem Geschäftsführer Daniel Wille in mehrerlei Hinsicht aus: „Unserer Erfahrung nach ist es mit den neuen Lkw leichter, qualifiziertes Personal zu finden. Durch die Corona-Krise sind zwar derzeit reichlich Fahrer am Markt. Die Fahrerknappheit wird aber sicherlich bald wieder ein Thema sein, sobald sich die Lage entspannt hat.“
Nun kündigt die Spedition an, dass sie ihre Flotte komplett auf die Lkw umrüsten will, die mit dem tiefkalten Methangas fahren. In der Transportlogistik werde Nachhaltigkeit immer wichtiger, begründet der Spediteur seine Entscheidung. Laut Aktionsplan Güterverkehr und Logistik des Bundesverkehrsministeriums spielten alternative Antriebstechnologien eine Schlüsselrolle zur weiteren CO2-Reduktion im Verkehrssektor. Flüssigerdgas entwickele sich so im schweren Straßengüterverkehr immer mehr zu einer Alternative zu Diesel. In der Praxis erweisen sich Gas-Lkw nicht nur als leistungsstark, sondern zeichnen sich auch durch niedrigere Treibstoffkosten und einen geringeren Schadstoff- und Treibhausgasausstoß gegenüber ihren Diesel-Pendants aus. ha
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