SAF-Holland: Mit Innovationen in den Herbst

Bei SAF-Holland stehen im Jahr 2020 Digitalisierung, Elektrifizierung und Autonomem Fahren im Zentrum der Neuentwicklungen.

SAF sensiert die Achse. (Foto: SAF Holland)
SAF sensiert die Achse. (Foto: SAF Holland)
Christine Harttmann

Der Nutzfahrzeugzulieferer kündigt die sensierte Achse an. Sie soll mehr Sicherheit sowie eine zielgerichtete Wartung bringen und zugleich die Gesamtbetriebskosten optimieren. Laut einer Pressemeldung will der Herstellers außerdem gemeinsam mit Partnern einen intensiven Test der E-Achsen TRAKe und SAF TRAKr gemeinsam mit Partnern starten. Für die Schnittstelle zwischen Truck und Trailer hat das Unternehmen eine automatisierte Sattelkupplung entwickelt, die in den kommenden Monaten ihre ersten Fahrversuche starten wird.

Die neue sensierte Achse soll laut den Informationen das Fahrwerk unterstützen und dabei für einen möglichst optimalen Zustand sorgen. Sie überwacht unter anderem die Radlagertemperatur, die Bremsen und den Reifendruck. Außerdem ermittelt sie den Beladungszustand des Trailers. Das System kennt jederzeit den Zustand des Fahrzeugs und kann in Echtzeit darauf reagieren. Monitoring soll vermeiden, dass das Fahrzeug ausfällt. Es ist Grundlage für ein künftig mögliches Predictive Maintenance. Zudem sollen die gesammelten Daten als Grundlage für das autonome Fahren dienen. Das Paket aus Sensoren und Telematik soll laut dem Hersteller voraussichtlich ab Mitte 2021 auf den Markt kommen.

Aber auch hinsichtlich e-Mobilität haben SAF TRAKr und SAF TRAKe Neues zu bieten. Sie nutzen Rekuperation, um Emissionen und Kraftstoffverbrauch des Gesamtzugs zu senken. SAF TRAKe unterstützt mit der gespeicherten Energie darüber hinaus den Hauptantrieb der Zugmaschine etwa bei anspruchsvollen Straßenverhältnissen.

Über die Achsen können zudem Nebenverbraucher betrieben werden. Beide Modell benötigen wenig Bauraum und sind baugleich zu Standard-Achsen. Das Gesamtsystem aus Achse mit Getriebe und E-Motor ist in einer kompakten Einheit verbaut.

Einen Anschub für das autonome Fahren erhofft sich der Achs-Hersteller vom automatisierten Kuppeln an der Schnittstelle Truck und Trailer. Dieses werde als erstes auf Lade- und Speditionshöfen relevant sein, so die Prognose., weshalb automatisiertes Kuppeln als Teil des autonomen Fahrens eine wichtige Rolle spiele.

Als weitere Vorteile des automatisierten Kuppelns gegenüber dem manuellen Kuppeln nennt SAF: weniger Beschädigungen am Fahrzeug und weniger Unfälle, bei denen sich Fahrer verletzen. Trailer können für das automatisierte Kuppeln nachgerüstet werden, ohne dass zusätzlicher Bauraum benötigt wird. Das System schafft außerdem die Basis für Highspeed Kommunikation mit dem Trailer. Für Ende 2020 sind erste Fahrversuche auf abgesperrtem Gelände geplant.