Sicherheit spart bares Geld
Der Nutzfahrzeughersteller Opel forciert seine Anstrengungen um mehr Sicherheit im Transporter. Im Opel Test Center Dudenhofen feierte Ende 2018 das neue LCV (Light Commercial Vehicle)-Sicherheitstraining Premiere und erfreut sich dem Vernehmen nach seither guter Resonanz. Initiiert wurde es von Opel Motorsport und der Einkaufsgesellschaft der Bauwirtschaft (Bamaka). Knapp 50 Teilnehmer testen pro Sequenz dabei ihre eigenen und die Grenzen der bereitgestellten Combo Cargo und Movano aus.
„Erhöhte Geschwindigkeit und falsche Beladung sind häufige Unfallursachen bei Nutzfahrzeugen“, analysiert Jörg Schrott, Leiter der Opel-Motorsportabteilung, die diverse andere Fahrtrainings im Rahmen der „Opel Experience“ organisiert.
Unter Anleitung der rennsporterfahrenen Sascha Bert und Klaus Panchyrz sowie des Fahrlehrers Günter Bernard werden verschiedene Disziplinen wie Bremsen und Ausweichen geübt. Das Training umfasst sechs Module. Ausgehend von den typischen Unfallursachen stehen Ladungssicherung und das richtige Bremsverhalten im Vordergrund. Vor allem das Einüben einer Vollbremsung sei essenziell, meint Klaus Panchyrz vor dem Befahren der abgesteckten Strecke, die Schnee und Eis simuliert. Die ersten Meter seien dabei die wichtigsten. „Die Kraftfahrer tasten sich mit beladenen und unbeladenen Nutzfahrzeugen sehr schnell an eine Vollbremsung heran, die im Alltag Unfälle und weitere Folgeschäden verhindern könnte“, erklären die Macher das Prozedere. Überraschend für die Teilnehmer sei auch, wie stark sich der Bremsweg verlängert, wenn das Auto lediglich drei km/h schneller gefahren wird. „Haben die Fahrer diese Situationen und Gefühle während der Vollbremsung auf dem Testgelände erst einmal verinnerlicht, können sie jederzeit im Alltag wieder abgerufen werden“, meinen die Verantwortlichen. Vor allem kleine Schäden würden sich in großen Zahlen niederschlagen, weiß Sascha Bert. Der ehemalige Rennsportprofi hat im vergangenen Jahr beispielsweise drei Wochen bei einem großen Unternehmen insgesamt 800 Mitarbeiter in puncto Fahrsicherheit trainiert. „Das Ergebnis waren in der Folgezeit 50 Prozent weniger Schäden“, bilanziert Bert. Beginnend bei der richtigen Sitzposition und Lenkradhaltung bereitet der Trainer die Teilnehmer beim sogenannten Lastwechselslalom auf Situationen vor, in denen von der Seite plötzlich ein Hindernis auftaucht. Wenig Lenkradeinschlag sei dabei genauso wichtig wie die richtige Blickrichtung. Die Augen müssten beim Ausweichen der Fahrtrichtung folgen, „ansonsten fährt man geradewegs in das Hindernis“, erläutert Bert.
LaSi: kaum Problembewusstsein
Dass in diesen Fällen von der Ladefläche aus die ein oder andere Tonne Fracht durch die Trennwand drückt, scheint nach seiner Erfahrung selbst Berufschauffeuren nicht bewusst zu sein. „Viele Berufskraftfahrer wissen nicht über die richtige Ladungssicherung Bescheid“, bestätigt auch Günter Bernard. Der Fahrlehrer erklärt nicht nur, wo die Ladung auf der Ladefläche am besten aufgehoben ist, sondern erklärt auch die richtige Sicherung. „Viele wissen nichts über die Bedeutung der Farben der Gurte und wie viele Gurte für welche Ladung benutzt werden müssen“, berichtet Bernard.
Auch hier bedeutet die Aufklärung über die richtige Sicherung bares Geld für das Unternehmen, denn das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) erhebt bei falscher Ladung und Ladungssicherung Bußgeld. In einem theoretischen Teil vermitteln die Fahrlehrer den Teilnehmern, auf welche Punkte sie beim Fahrzeugkauf und für wirtschaftliche Fahrweise achten können.
„Eco hört sich vielleicht dröge an, hat aber nichts mit langsamerem Fahren zu tun“, meint Bernard weiter. Es seien für sich gesehen alles kleine Punkte, aber es läppert sich und schont in Summe den Geldbeutel. „Bei einer Flotte macht sich das bemerkbar“, so sein Urteil. Jörg Schrott sieht ebenfalls großes Potenzial in LCV-Trainings. Die zwei 2019er-Termine der Sicherheitsspezialisten waren schon mal gut gebucht. Denkbar sind zudem gesonderte Termine, wenn sich Gruppen oder ein Betrieb für das LCV-Training in Dudenhofen anmelden wollen. Das könnte sich rechnen.
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