Rundum-sorglos-Konzept von KÖGEL

Josef Warmeling, Kögel Geschäftsführer Vertrieb Westeuropa, Gebrauchtfahrzeuge, Value Added Services, Verbandsarbeit und OEMs, im Gespräch mit Unterwegs über die aktuellen Trends und Herausforderungen der Fahrzeugbaubranche.

Foto: Kögel
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Redaktion (allg.)

Unterwegs: Herr Warmeling, Kögel wurde vom Bundesverband der Deutschen Industrie als hervorragend geführtes mittelständisches Unternehmen ausgezeichnet. Welche Aspekte würden Sie hervorheben?
Josef Warmeling: Das Kögel-Management ist der Überzeugung, dass jeder Mitarbeiter durch seine Erfahrung aus dem operativen Geschäftsalltag die strategischen Ziele erfolgreich mitgestalten kann. Kögel ist ein durch und durch innovatives Unternehmen, das spiegelt sich nicht nur in unserer Novum- Fahrzeuggeneration wider, sondern in vielen innovativen Ansätzen. Dazu zählen beispielsweise die Kögel Akademie, die Produktion 4.0 und Schulpartnerschaften bei Kögel.

Der europäische Trailermarkt liegt in Ihrem Segment bei 100.000 bis 140.000 Trailern. Wie wollen Sie in diesem Segment weiteres Wachstum generieren?
JM: Aktuell verspürt die Trailerbranche eine Konjunkturschwankung mit bis zum Teil 50 Prozent Auftragsrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Bei Kögel sieht es zum Glück nicht ganz so schlecht aus. Zum einen haben wir hochqualitative Fahrzeuge für den Speditionsund Baubereich, zum anderen haben wir in den vergangenen Jahren eine auf das jeweilige Land ausgelegte Wachstumsstrategie gefahren. Zudem gibt es auch noch große Märkte mit einem noch geringen Kögel-Marktanteil, aber auch das wollen und können wir ändern. Meiner Meinung nach kann und wird Kögel weiterhin gegen den Trend wachsen. Dass das möglich ist, haben wir im vergangenen Jahr bewiesen.

Also Wachstum durch Steigerung von Produktion und Absatz?
JM: Unsere Wachstumsstrategie beschränkt sich nicht allein auf den Vertrieb von Neufahrzeugen. Um für die Zukunft entsprechend gerüstet zu sein und die Anforderungen unserer Kunden noch schneller und flexibler zu bedienen, müssen wir über den Tellerrand des reinen Aufliegervertriebs schauen. Stichwort Services: Hier liegt unser Fokus auf Full- Service, Finanzierung, Telematik und, nicht zu vergessen, auf Gebrauchtfahrzeugen. Sozusagen ein Alles-aus-einer-Hand- und Rundum-sorglos-Konzept für unsere Kunden in ganz Europa.

Spüren Sie Beeinträchtigungen durch den Brexit?
JM: Gegenwärtig spüren wir bei unseren Kunden aus dem Vereinigten Königreich eine gewisse Zurückhaltung. Wir müssen damit rechnen, dass Großbritannien ab Ende Oktober oder später wie ein Drittstaat mit allen entsprechenden Zollformalitäten behandelt werden muss. Das bedeutet nicht nur, dass sich dadurch Exporte erschweren und dass deutsche Lkw-Fahrer künftig ein Visum benötigen, sondern auch lange Staus und Standzeiten und ein damit verbundener Zeitverlust. Doch auch für diesen Fall sind wir und unsere Kunden gewappnet. Der Handel sowie der Verkehr mit Großbritannien werden weiterhin zuverlässig aufrechterhalten, denn eine hohe Zollexpertise ist grundsätzlich in unserer Branche vorhanden, und Drittländer gehören zum Alltagsgeschäft.