Roadrunner von Fliegl: Effiziente Lösung für den kombinierten Verkehr auf Schiene und Straße

Auf 25 Prozent soll bis 2030 der Anteil des Schienengüterverkehrs am gesamten Transportaufkommen steigen. Dies setzt jedoch ausreichende Kapazitäten auf der Schiene und praktikable Ladekonzepte für Güterzüge voraus. Der 3-achsige Roadrunner von Fliegl als kranbare Variante ist ein Beispiel für ein technisches Lösungskonzept für Kombinierte Verkehre.

Der Schienengüterverkehr spielt bei der Verkehrswende eine wichtige Rolle. Auf 25 Prozent soll sein Marktanteil bis 2030 steigen. | Bild: Fliegl
Der Schienengüterverkehr spielt bei der Verkehrswende eine wichtige Rolle. Auf 25 Prozent soll sein Marktanteil bis 2030 steigen. | Bild: Fliegl
Redaktion (allg.)

Vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr ist der Transport von Sattelaufliegern auf der Schiene bereits heute eine Alternative zur Straße, die von Unternehmen gerne genutzt wird. Voraussetzung dafür sind allerdings kranbare Auflieger, die einfach und ohne großen Zeitverlust auf die Schiene verladen werden können.

Ein wichtiges Argument für Fliegl, den 3-Achs-Gardinenauflieger vom Typ SDS 390 Roadrunner in einer Version für die Bahnverladung auf den Markt zu bringen. Dafür wurde die Intermodal-Variante entsprechend ausgestattet: Neben den obligatorischen Greiferkanten gibt es einen stabilen Aufbau, eine spezielle Plane und jeweils einen klappbaren Unterfahr- und Seitenanfahrschutz. Damit ist das Modell prädestiniert für den Kombinierten Verkehr (KV).

Konkret ist der von Fliegl als „robust“ bezeichnete Aufbau sowohl nach Code XL als auch nach DL 9.5 zertifiziert. Darüber hinaus erfüllt er die Anforderungen für das Getränkezertifikat nach VDI 2700 Blatt 12 ff. sowie die Bahnkodifizierung nach EN 13044 mit ILU-Code. Damit ist der Trailer für Transportgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern geeignet.

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Ein anderes Modell ist der Megarunner Twin. Der Zweiachser hilft beim Maut sparen. | Bild: Fliegl

Seitenplane gut verstärkt und mit Greiferkantenschutz

Die Seitenplane inklusive Greiferkantenschutz ist mit eingeschweißten Horizontal- und Vertikalgurten verstärkt. Gerade im Kombinierten Verkehr soll dies für die nötige Festigkeit sorgen. Eingeschweißte Horizontal- und Vertikalgurte sind auch in die Dachplane integriert, die pro Querspriegel mit fünf Schnallen befestigt ist. Jeder zweite Querspriegel ist zusätzlich mit Dachsicherungshaken ausgestattet. Im Bereich der Krantaschen ist die Dachplane mit Markierungen versehen, die dem Kranfahrer das Beladen der Taschenwagen der Typen e, f, g und i auf einen 1.110 Millimeter hohen Stützbock erleichtern sollen.

Die Stützfüße des Trailers wurden um 120 Millimeter nach hinten versetzt. Die SAF-Scheibenbremsachsen sind in KV-Ausführung mit Drahtseilsicherung als Durchhängeschutz ausgestattet. Indem außerdem die Achsen leicht versetzt wurden, kann das zulässige Zuggesamtgewicht von 44 Tonnen im KV ausgenutzt werden. Die erste Achse ist als automatische Liftachse ausgeführt, inklusive Zwangsabsenkung und Anfahrhilfe.

Benötigt die Zugmaschine mehr Traktion zum Anfahren, lässt sich die erste Achse auch unter Last anheben. Auf diese Weise verlagere sich mehr Gewicht auf die Sattelplatte, beschreibt Fliegl den Effekt. Ab einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern senkt sich die Achse automatisch wieder ab.

Für eine optimale Ladungssicherung ist der leicht schräge Außenrahmen mit dem Load-Lock-Profil ausgestattet: hier lassen sich Spanngurte schnell und einfach einhängen. Zu mehr Sicherheit tragen auch der 140 Millimeter hohe Crash-Blocker an der Front sowie die seitlichen Palettenanschläge in verschraubter Ausführung bei. Stirn- und Rückwand sind gemäß Code XL-Zertifizierung entsprechend robust. Am Heck schützt der Rammschutz „Heavy Blocker 2.0“ den Trailer vor Beschädigungen. Acht gelb markierte Fährösen sichern den Auflieger. Dank Fliegls Blitz-Verdeck ist das Dach schnell aufgeschoben.

Eingeschweißte Horizontal und Vertikalgurte sorgen im Kombinierten Verkehr für die nötige Festigkeit.

Um beim Beladen die volle Ladehöhe zu erhalten, verwendet Fliegl seinen speziellen Non-Elastic-Dachholm aus hochfestem Aluminium. Dieser biegt sich auch bei geöffneten Rungen auf voller Breite nicht durch – ein spürbarer Vorteil beim Be- und Entladen mit dem Gabelstapler.

Für schwere Stapler sicher befahrbar

Damit der Ladeboden auch mit schweren Staplern mit einer Achslast von bis zu 7.900 Kilogramm befahren werden kann, lagern die 30 Millimeter starken Siebdruckplatten auf acht längslaufenden Unterzügen. Der Boden ist ringsum verfugt. Weitere nützliche Details: Die beiden LED-Arbeitsscheinwerfer am Heck sorgen für sicheres Rangieren in der Dunkelheit; der integrierte und patentierte I-Lock-Türverschluss kommt fast ohne bewegliche Teile aus, und die Auszugsleiter im Heck erleichtert den Aufstieg zur Ladefläche.

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Bild: Fliegl

Auf einen Blick

  • Achsabstand leicht versetzt für 44 Tonnen im Kombinierten Verkehr
  • 4 Greiferkanten, farblich markiert
  • Erste Achse: Automatische Liftachse samt Anfahrhilfe und Zwangsabsenkung
  • Verstärkter Ladeboden mit längs laufenden Unterzügen für hohe Punktbelastbarkeit
  • Code XL und DL 9.5-zertifiziert, Bahnkodifiziert gemäß EN 13044, Getränkezertifikat nach VDI 2700 Blatt 12 ff.
  • Klappbarer Seitenanfahr- und Unterfahrschutz
  • Crash-Blocker vorn unten, seitliche Palettenanschläge
  • Fliegl Blitz-Verdeck, L-Dachholm und Roof non-elastic
  • Leergewicht: 5,8 Tonnen, Nutzlast: 29.200 Kilogramm

Dieser Artikel erschien in der VISION Transport Ausgabe Sommer 2024