Platooning: Lkw-Kolonnen weiter unterwegs

Platooning: Ein in der Entwicklung befindliches System für den Straßenverkehr, bei dem mehrere Fahrzeuge mit Hilfe eines technischen Steuerungssystems in sehr geringem Abstand hintereinander fahren können, ohne dass die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden soll.

Foto: Continental
Foto: Continental
Redaktion (allg.)

Die Automobilzulieferer Continental und Knorr- Bremse haben bei einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit in Sachen Lkw-Platooning ein wichtiges Etappenziel erreicht. Erstmals demonstrierte ein Lkw-Zug verschiedener Hersteller das automatisierte Kolonnenfahren (Platooning). In bisherigen Tests waren immer nur Fahrzeuge eines Herstellers auf der Strecke.
Die Kooperationspartner wollen aufzeigen, welche Fahrfunktionen sie für automatisiertes Fahren gemeinsam mit den Fahrzeugherstellern entwickeln können. Dazu gehören das Bilden des Platoons, das gemeinsame Fahren, die Notbremsfunktion, das Verlassen einzelner Fahrzeuge sowie das sichere Entkoppeln der gesamten Kolonne.
Bei der Entwicklung wurde besonderes Augenmerk auf den Übergabeprozess der Kontrolle vom Fahrer an das Fahrzeug gelegt. Ein zentrales Element sind eindeutige Handlungsanweisungen für den Fahrer. Eine speziell konzipierte Mensch-Maschine-Schnittstelle soll die Informationen übersichtlich grafisch aufbereitet darstellen. Die Übergabe selbst wird nach Aufforderung per Knopfdruck eingeleitet, sobald das Partnerfahrzeug weniger als 50 Meter entfernt ist. Die Fahrzeug-zu-Fahrzeug (V2V-) synchrone Notbremsfunktion sorgt für erhöhte Verkehrssicherheit: Indem die Bremsung bei allen Fahrzeugen gleichzeitig, ohne Verzögerung durch Reaktionszeiten, eingeleitet wird, kommen sie im gleichen Abstand wie bei der Fahrt zum Stehen.
Die Erfahrungen aus der Entwicklung des Platooning- Demonstrators bilden für Continental und Knorr-Bremse die Basis, um einen weiteren Anwendungsfall des hochautomatisierten Fahrens zu adressieren – den sogenannten Highway Pilot. Mit ihm soll das hochautomatisierte Fahren einzelner Lkw auf Autobahnen möglich werden. Ein erster Demonstrator soll im Laufe des nächsten Jahres folgen. Ab 2020 wollen die Partner die Technologie gemeinsam mit den Lkw-Herstellern entwickeln.