Das Antriebssystem wurde als Prototyp für einen Solaris Urbino Bus konzipiert, ist jedoch ohne Beschränkungen bei der Integration in Fahrzeuge anderer Hersteller integrierbar. Die Reichweite ist in erster Linie abhängig von der Batterie, die Voith durch einen international renommierten Zulieferer bezieht. Derzeit wird eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie verwendet. Das neueelektrische Antriebssystem ist so konzipiert, dass es mit jeglicher Batterietechnologie zusammenarbeiten kann.
Mit einem Spitzendrehmoment von 2.250 Newtonmetern und einer Leistung von 260 Kilowatt sorgt der flüssigkeitsgekühlte Permanentmagnetmotor mit hocheffizientem Umrichter und intelligentem Energiemanagement für Fahrleistungen und benötigt kein separates Getriebe. Selbst Gelenkbusse können mit dem System betrieben werden.
Seine kompakte Bauweise macht den elektrischen Antrieb nicht nur leicht, sondern auch geräusch- und zusätzlich wartungsarm. Mit Hilfe des angewandten Leichtbauansatzes konnte außerdem das Mehrgewicht begrenzt werden, was sich wiederum positiv auf den Energieverbrauch und eine höhere Reichweite auswirkt. Zusätzlich hat die gezielte Bremskraftrückgewinnung des Antriebs einen positiven Effekt auf die Reichweite. Der Umstand, dass alle Komponenten mit Wasser gekühlt sind, führt darüber hinaus zu einer erhöhten Zuverlässigkeit und einen geräuschärmeren Fahrbetrieb.
Die Reichweite des Demonstrator-Busses beträgt momentan über 200 Kilometer, was dem gesamten Tagesablauf einer üblichen Stadtbus-Linie entspricht. Durch die Weiterentwicklung der Batterietechnologie in den nächsten Jahren kann die Reichweite voraussichtlich noch weiter erhöht werden.
Studien belegen, dass sich der Verkehr in Städten zunehmend verändert, hervorgerufen durch die wachsende Bevölkerung, die Luftverschmutzung sowie den Klimawandel. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und geräuscharmen Antrieben im öffentlichen Nahverkehr steigt. Hinzu kommt meist der politische Druck, beispielsweise durch Grenzwerte für Stickoxide und Lärm, der die Anzahl an elektrifizierten Fahrzeugen in den nächsten Jahren stetig ansteigen lassen wird.
Die Art der Mobilität muss sich grundsätzlich an diese Gegebenheiten anpassen, wenn auch in Zukunft Individualverkehr in Städten erlaubt sein soll.
„Insbesondere bei den Busflotten der städtischen Verkehrsbetriebe sehen wir die Zeit gekommen für Elektromobilität“, sagt Cornelius Weitzmann, Executive Vice President & CEO Mobility der Voith Turbo GmbH & Co. KG. „Als etablierter und erfahrener Partner der Busindustrie verfügen wir über einen großen Erfahrungsschatz hinsichtlich der verschiedensten Antriebsarten und Einsatzbedingungen von Bussen. Mit dem neuen elektrischen Antrieb nutzen wir diesen Wissensvorteil und ergänzen unser Produktportfolio um einen weiteren Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte.“
Voith geht davon aus, dass sich der elektrische Antrieb im Vergleich zu anderen Antriebssystemen bei Bussen bis 2030 einen hohen Stellenwert in den Busflotten der Betreiber gesichert haben wird. Für alle Regionen der Welt wird von einem signifikanten Wachstum des Elektromobilitätsmarktes für Busse ausgegangen. Dabei ist das Stadtbus Segment nur der erste Schritt hin zu einer emissionsfreien Stadt, andere Segmente im Transportwesen werden folgen.
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