NUFAM 2023: Interview mit Jörg Reithmeier Inhaber und Geschäftsführer von Reithmeier Mobility Solutions
Was macht das Containerwechselsystem von Reithmeier Mobility Solutions einzigartig in Bezug auf die stadtverträgliche Letzte-Meile-Logistik?
Unser Ziel ist es, stadtverträgliche Logistik und Transportmittel durch den Einsatz der richtigen Prozesse und entsprechenden Hardware wirtschaftlich konkurrenzfähig gegenüber konventionellen Lieferungen zu machen. Dazu verfolgen wir mit dem RMS Moove System den Ansatz der Containerisierung, ähnlich wie in der Luft- und Seefracht, angepasst auf die Randbedingungen der Innenstädte. Einzigartig dabei ist die Transportmittelunabhängigkeit, die es dem Anwender ermöglicht, die Boxen mit jedem Fahrzeug – unabhängig vom Typ oder Hersteller – zu transportieren und schnell umzuschlagen.
Wie trägt Ihr System dazu bei, den Warenumschlag von großen auf kleine Fahrzeuge zu beschleunigen?
Durch die Bündelung von Gütern, ähnlich wie bei der Palette, können mehr Güter in kürzerer Zeit umgeschlagen werden. Dazu ist es im urbanen Raum, beispielsweise in Micro-Hubs, aber erforderlich, dies schnell, ohne große technische Hilfsmittel abwickeln zu können. Dazu haben wir Handlingsysteme aus der Luftfracht auf die Transportmittel der Last Mile transformiert und können so Boxen mit bis zu 700 Kilogramm in nur wenigen Sekunden manuell zwischen Shuttle und Zustellfahrzeug umschlagen.
Welche Vorteile bietet Ihr System im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren zur Warenverteilung in Städten?
Der konventionelle Gütertransport mittels Lkw und Sprinter hat den großen Vorteil des Ladevolumens, leider bringt dies auch eine hohe Verkehrs- und Emissionsbelastung für die engen Ballungsräume mit. Kleineren E-Fahrzeugen und Lastenrädern mangelt es oft an Ladevolumen oder Zuladung. Durch den schnellen und flächeneffizienten Nachladeprozess im RMS Moove System können diese stadtverträglicheren Fahrzeuge wirtschaftlicher eingesetzt werden.
Wie sieht der typische Ablauf eines Containerwechsels mit Ihrem System aus?
Die Container werden im suburbanen Logistikzentrum vorkommissioniert und mit E-Transportern auf den entsprechenden Fahrzeug-Aufnahmevorrichtungen zu zentrumsnahen Micro-Hubs gebracht. Dort werden diese manuell per Ein-Personen-Handling in wenigen Sekunden entweder auf Abstelltischen zwischengelagert oder direkt auf Zustellfahrzeuge verladen. Alternativ können die Container auch gesammelt auf einem Anhänger in die Stadt transportiert werden, dieser kann dann vor Ort abgestellt werden und bedient die letzte Meile. Die Container können dabei natürlich auf den Transportfahrzeugen oder Lagerflächen verriegelt und gegen Diebstahl gesichert werden.
Welche Art von Technologie verwenden Sie, um den Prozess des Warenumschlags zu optimieren?
Die Technologie zum schnellen und einfachen Containerhandling haben wir aus der Luftfracht adaptiert. Auf den Fahrzeugen und Lagerflächen werden Rahmen mit Kugel- oder Rollenbahnen appliziert. Auf diesen Rahmen können die Container mit bis zu 700 Kilogramm problemlos manuell von einer Person gehandhabt werden, abseits des Handlingsystems können die Container mittels Stapler oder beispielsweise auf klassischen Palettenfahrgestellen bewegt werden.
Dieses Handlingsystem ermöglicht zum einen eine geringere Bauhöhe im Vergleich zu rollbaren Behältern wie den Gitterwägen und zum anderen eine höhere Traglast und Robustheit des Systems. Vor allem wenn die Container schwer beladen im Laufe ihrer Lebenszeit viel bewegt werden, werden so Ausfallzeiten aufgrund von Service minimiert. Bei den Containern setzen wir aktuell für eine einfache Integration in bestehende Logistikketten auf das Europalettenmaß (EPO12 nach RLVD-001 Anwenderempfehlung).
Wie trägt Ihr System zur Reduzierung von Lärm und Luftverschmutzung in Städten bei?
Unser RMS Moove System soll als Prozesslösung den Einsatz von stadtverträglichen und emissionsarmen Transportmitteln, wie E-Kleinfahrzeugen und Lastenrädern, in multimodaler Kombination mit größeren Shuttles wirtschaftlicher gestalten. Somit wollen wir zur Skalierung dieser Lösungen beitragen und die urbane Logistik revolutionieren, damit Innenstädte aufatmen können.
Halle 3, Stand C 30
- Digitalisierung und Vernetzung (ohne Fahrzeuge)
- Stadtbusse (wie Gelenk-, Niederflur- und Solobusse)
- Fahrzeug-Vernetzung und -Kommunikation
- IAA TRANSPORTATION (ehem. IAA Nfz)
- Werkstatt-Services
- Biokraftstoffe
- Beleuchtung (Fahrzeuge)
- Apps und Software (sonst.)
- Lkw-Fahrer
- Lichttechnik
- Reifenmanagement
- Werkstatt-Einrichtungen und -Anlagen
- Fahrzeug- und Trailer-Tests
- Heiz- und Klimatechnik
- Achsen (ohne Trailer)
- Flottenmanagement-Software (auch Routenplanung)
- Automechanika
- Leichtbau
- Telematik allg.
- Kooperationen
- Politik
- Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen
- ADAC Truck Grand Prix
- Trailer (oder Sattel-Auflieger)
- Menschen (Personalien)
- VISION mobility
- Omnibus-Tests
- Karosserie und Fahrwerk
- Fuhrparkmanagement
- Sonst. Trailer-Komponenten
- Lastenräder (Cargobikes, Radkutschen etc.)
- Letzte Meile
- Pannenservice
- Kombinierter Verkehr
- Digitaler Tachograf (nicht Lenk- und Ruhezeiten)