MAN Truck & Bus holt Nürnberger Hochschulen aufs Werksgelände

Fahrzeughersteller und die Universitäten der Frankenmetropole unterzeichnen im Beisein von Ministerpräsident Söder eine Kooperationsvereinbarung zur Erforschung und Entwicklung von wasserstoffbasierten Fahrzeugantrieben und betreiben dazu auf dem MAN-Werksgelände ein gemeinsames Labor nebst Prüfständen.

Zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung kamen (v.l.n.r.) Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der TH Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident, und Saki Stimoniaris, Vorsitzender des MAN-Konzernbetriebsrats, am MAN-Standort Nürnberg zusammen.
Zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung kamen (v.l.n.r.) Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der TH Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident, und Saki Stimoniaris, Vorsitzender des MAN-Konzernbetriebsrats, am MAN-Standort Nürnberg zusammen.
Rainer Barck

Mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt legt das heutige MAN-Dieselmotorenwerk den Grundstein für seine Transformation hin zu alternativen Antrieben. Dazu wird für die Hochschul-Wissenschaftler und Studierende der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technische Hochschule Nürnberg (THN) sowie die Entwicklern auf dem MAN-Werkgelände ein neuer MAN Wasserstoff-Campus mit Labor und Prüfständen zur Erforschung der Wasserstofftechnologie eingerichtet. Das Projekt auf dem Wasserstoff-Campus wird die gesamte Wertschöpfungskette der Antriebsform abdecken: von der umweltfreundlichen Erzeugung des Wasserstoffs über die Distribution und Infrastruktur, der Energiewandlung zurück zu Strom bis hin zur Anwendung der Technik beim Kunden im Fahrzeug. Damit soll die Metropolregion Nürnberg im Rahmen der von der bayerischen Staatsregierung formulierten Wasserstoffstrategie Wasserstoff.Bayern (H2.B) zu einem europäischen Kompetenzzentrum für Wasserstoffantriebe werden. „Wir stehen als Nutzfahrzeughersteller vor dem größten Wandel unserer Branche seit der Erfindung des Dieselmotors“, unterstreicht Dr. Frederik Zohm, Vorstand Forschung & Entwicklung der MAN Truck & Bus SE, die Hintergründe. „MAN stellte Rudolf Diesel damals das nötige Kapital und die Ausstattung zur Entwicklung seines Motors zur Verfügung. Heute geht es um die erfolgreiche Industrialisierung von alternativen Antrieben wie dem batterie-elektrischen-Antrieb, der Brennstoffzelle oder dem Wasserstoffverbrennungsmotor. Auch jetzt bringen wir uns bei der Grundlagenentwicklung neuer Antriebsformen ein. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit der FAU und der THN bei der Entwicklung von Wasserstoffantrieben." MAN betrachtet das Forschungs- und Entwicklungsprojekt zudem als probates Instrument der Nachwuchsakquise.

Die gemeinsame Arbeit von Forschern und Ingenieuren direkt im MAN-Werk ermöglicht eine unmittelbare Zusammenarbeit im Projektteam. Außerdem begünstigt die gemeinsame Arbeit auf dem Wasserstoff-Campus und die bereits dort vorhandene Infrastruktur eine praxisbezogene und anwendungsnahe Forschung und Entwicklung. Der gegenseitige Know-How-Transfer soll die Forschung an Wasserstoffantrieben spürbar beschleunigen. Dabei wird die FAU den Schwerpunkt auf die Grundlagenforschung setzen, die THN ihre Stärken im Gebiet der anwendungsnahen Forschung einbringen und der Nutzfahrzeughersteller MAN für die Umsetzung der Forschungsergebnisse bei Wasserstoff-Brennstoffzellen und -Verbrennungsmotoren in Lkw und Bussen sorgen. Als weitere wichtige institutionelle Forschungspartner in der Region werden neben FAU und TH sind hier das Helmholtz Institut für Erneuerbare Energie (HI-ERN), der Energie Campus Nürnberg (EnCN), der Nuremberg Campus of Technology und die beiden Fraunhofer Institute IIS und IISB eingebunden.