Der Hersteller, der seine Lösungen unter das Motto „We target minimal emissions“ stellt, reagiert auf den Trend zu emissionsfreien Antrieben indem er Einzelkomponenten elektrifiziert. Dies sichere eine lückenlose Integration der Teilkomponenten ins Gesamtsystem Fahrzeug, erklärt Dr. Peter Laier, Mitglied des Vorstands von Knorr-Bremse und verantwortlich für die Division Systeme für Nutzfahrzeuge. „Unser Spektrum reicht von hochpräzisen, schnellen elektrischen Stellern und intelligenten Steuerungen bis hin zu leistungsfähigen elektrischen Systemen für die Antriebs- und Bordnetzversorgung. Zudem leisten rein mechanische Lösungen ihren Beitrag zur Verbesserung von Umweltverträglichkeit und Effizienz.“
Der neue E-Kompressor punktet mit kompakten Maßen. Das Gewicht konnten die Entwickler gegenüber den bei Dieselfahrzeugen üblichen Kolbenkompressoren um 25 Prozent, den Bauraum sogar um 30 Prozent reduzieren. Dazu kommt die deutliche Reduktion der Vibrationen und des Betriebsgeräuschs. Eine intelligente Steuerung soll zudem Batterieenergie sparen.
Auch die Abgasklappen lassen sich künftig elektrisch ansteuern. Sie kommen von GT Emissions Systems, einem Unternehmen der Knorr-Bremse Gruppe. Die Steuerung des Motorluft- und Temperaturmanagement lässt sich damit präzisieren. Im Gegensatz zu den mechanischen Pendants lasse sich die Luftströmung damit stufenlos justieren, erläutert Knorr-Bremse das Prinzip. Die Hersteller von Dieselmotoren könnten damit daher aktuelle und zukünftige Abgasnormen wie Euro VI oder Tier 4 erfüllen.
Fahren und gleichzeitig die Akkus aufladen – das ist das Prinzip des In Motion Charging (IMC). Das Ladekonzept basiert darauf, dass das Fahrzeug per Oberleitung während des Fahrens die Akkus auflädt. Auf oberleitungsfreien Strecken kann es dann per Batterie betrieben werden. Kiepe Electric stellt dazu auf der IAA das IMC500-Konzept vor. Es ermöglicht Batteriebussen, während der Fahrt bis zu 500 kW Leistung aufzunehmen. Dadurch lassen sich während der Fahrt unter der Oberleitung alle Teilsysteme gleichzeitig zu versorgen: die zwei 160 kW Motoren (= 320 kW), die Heizungs-/Klimaanlage und die Batterie, die mit 200 bis 300 kW geladen werden kann.
Dabei gilt: Je höher die Ladeleistung ist, desto weniger Zeit benötigt das Fahrzeug unter der Oberleitung und desto weniger Oberleitung muss installiert werden, um die Batterien regelmäßig voll zu laden. Beim IMC500-Konzept reiche daher ein Anteil an Oberleitungsstrecke von rund 20 Prozent, heißt es.
Zu den noch immer rein mechanisch arbeitenden Teilen, deren Konstruktion Knorr-Bremse überarbeitet hat, gehört die Kupplung Concentric Clutch Actuator plus (CCAplus). Die neue, rein mechanische Konstruktion soll Todvolumen vermeiden, das einen Kupplung neben dem eigentlichen Kupplungsweg als sogenannter Verschleißweg zurücklegen muss. Daher wird bei jedem Kupplungsvorgang ein größerer Raum belüftet, um den nötigen Druck aufzubauen, als für die eigentliche Betätigung gebraucht wird. Im Schnitt beträgt das Todvolumen zu Beginn der Lebensdauer einer Kupplung rund 450 Kubikzentimeter, der Kupplungshub nur etwa 360 Kubikzentimeter. Beim neuen CCAplus fällt das Todvolumen deutlich geringer aus. Das trägt zur besseren Regelbarkeit des Kupplungsvorgangs bei, der dadurch schneller abläuft. Durch die rein mechanische Nachstellung bleibt das Regelverhalten konstant über die gesamte Lebensdauer und muss nicht nachjustiert werden. CCAplus sorgt für einen geringeren Verbrauch an Druckluft, was sich in einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch bemerkbar macht.
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