Antriebsstränge mit niedriger Drehzahl und hohem Drehmoment gelten bei Scania als Schlüsselelemente für geringen Kraftstoffverbrauch. Vor diesem Hintergrund haben sich die Scania Ingenieure bei Konzeption und Entwicklung der neuen Getriebebaureihe Opticruise, deren Verkaufsstart für Oktober vorgesehen ist, vorrangig auf die innere Reibung konzentriert. So werden unter anderem bestimmte Getriebebauteile, die durch die Kraftaufnahme stark beansprucht sind, über Öl-Einspritzsysteme zur besseren Kühlung und Schmierung gezielter mit Öl versorgt. Das Getriebe G33CM, das erste Modell der neuen Baureihe, ist rund 60 kg leichter als die aktuellen Getriebe, was hauptsächlich auf die Gehäuse aus Vollaluminium und die kompaktere Auslegung zurückgeführt werden kann. Zudem wurde das Geräuschaufkommen um 3,5 dB reduziert, um künftige Geräuschemissionsbestimmungen zu erfüllen. Durch Verwendung von nur noch zwei Synchronringen (im Vergleich zu sieben bei der Vorgängergeneration), die zwischen der niedrigen und hohen Range-Split-Gruppe angesiedelt sind, fallen die Getriebe insgesamt kürzer und robuster aus. Ihre Getriebewellen sind in der Lage, mehr Drehmoment aufzunehmen. Zudem ist die gesamte Elektronik neu entwickelt worden. Sie steuert die pneumatischen Antriebe und die insgesamt drei Vorgelegewellenbremsen, die für ein schnelles, reibungsloses und präzises Wechseln der Gänge ausschlaggebend sind.
Darüber hinaus haben die Scania Ingenieure mit den neuen Getrieben einen neuen Ansatz für das Rückwärtsfahren realisiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Getrieben kommt bei der neuen Scania Baureihe ein Planetengetriebe zum Einsatz. Dabei wird das Rückwärtsfahren durch die Verriegelung des Planetenradträgers erzielt. Diese Lösung ermöglicht acht verschiedene Gänge zum Rückwärtsfahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 54 km/h (optional). Diese Funktion ist unter anderem dann sinnvoll, wenn etwa Kipper – beispielsweise in Tunnelbaustellen – lange Strecken im Rückwärtsgang zurücklegen müssen. Parallel dazu bietet die neue Lkw-Getriebe-Baureihe neun verschiedene Nebenantriebe zur Verfügung. Mit ihrem modularen Aufbau bieten sie verbesserte Leistung, geringe Drehmomentverluste sowie hohe Flexibilität. Die getriebeseitigen Nebenantriebe (EG) werden direkt durch die Vorgelegewelle angetrieben und zusätzlich durch das Getriebe druckgeschmiert. Diese neuen getriebeseitigen Schnittstellen mit ergänzender Schmierung ermöglichen auch den Antrieb schwerer Geräte, wie etwa Hydraulikpumpen.
Insgesamt sollen allein die neuen Getriebe den Kraftstoffverbrauch um ein Prozent senken. Die neue Getriebeversion kann mit drei der vier Scania Euro 6-V8- und zwei Reihensechszylinder-Motoren gekoppelt werden. Die Produktion der ersten Kunden-Lkw mit einer G33CM-basierten Scania Opticruise-Lösung ist für das letzte Quartal 2020 vorgesehen. „Die neue Getriebegeneration wird unsere Kunden für viele weitere Jahre bei der reibungslosen und nachhaltigen Erfüllung ihrer Transportanforderungen unterstützen“, resümiert Alexander Vlaskamp, Executive Vice President, Head of Sales and Marketing bei Scania.
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