Fahrerkabine im Wandel: Kutschbock oder Hightech-Zentrale?

Mehr 60 Jahren nach dem Bau des ersten schweren Kurzhaubers zieht Daimler Trucks & Busses Bilanz. Der Nutzfahrzeughersteller lässt den Fortschritt und die damit einhergehenden Änderungen im Cockpit Revue passieren.

Das Cockpit dieses Mercedes-Benz LPK 1626 aus dem Jahr 1972 hat aufgrund diverser Umbauten bereits Bauarbeitern, Feuerwehrleuten und Fernfahrer als Arbeitsplatz gedient, davon zeugen unter anderem das weiße Lenkrad und die zahlreichen Schalter, Leuchten und Anzeigen. (Foto: Daimler Truck AG)
Das Cockpit dieses Mercedes-Benz LPK 1626 aus dem Jahr 1972 hat aufgrund diverser Umbauten bereits Bauarbeitern, Feuerwehrleuten und Fernfahrer als Arbeitsplatz gedient, davon zeugen unter anderem das weiße Lenkrad und die zahlreichen Schalter, Leuchten und Anzeigen. (Foto: Daimler Truck AG)
Christine Harttmann

Deutlich haben sich die Arbeitsplätze von Lkw-Fahrern im Lauf der Jahrzehnte gewandelt. An den Cockpits und Lenkrädern der lasse sich der technische Fortschritt ablesen, den das Human Machine Interface (HMI) des Lkw – so nennen es die Fachleute heute – im Lauf der Jahrzehnte erreicht hat, stellt der Nutzfahrzeugbauer fest. Das Ziel einer steten Verbesserung von Ergonomie, Bedienkomfort und Vernetzung innerhalb und auch außerhalb des Fahrzeugs werde hier deutlich.

Lackierte Brüstung aus Blech, großes, feingliedriges Bakelit-Lenkrad, variantenreich gestaltete Schalter, Aschenbecher nicht zu vergessen – so sahen vor über 60 Jahren die ersten Cockpits der schweren Kurzhauber von Mercedes-Benz aus. Sie wurden seit 1958 bis in die 90er-Jahre hinein gebaut und besitzen bis heute Legendenstatus.
 

Im deutlichen Kontrast dazu steht die mittlerweile fünften Generation des Mercedes-Benz Actros. Zwei hochauflösende Bildschirme ersetzen die klassische Instrumententafel. Das Zentraldisplay wird individuell vom Fahrer konfiguriert und dokumentiert durch anschauliche Grafiken die Arbeit zum Beispiel von Active Drive Assist und Predictive Powertrain Control. Das Sekundärdisplay ist als Touchscreen ausgelegt und lässt sich wie ein Smartphone bedienen. Schnelleinsprungtasten erhöhen die Funktionalität. Das Multifunktionslenkrad wiederum hat sich zu einer Schaltzentrale weiterentwickelt. Zum komplett überarbeiteten Human Machine Interface des neuen Actros gehören auch die beiden hochformatigen Displays der MirrorCam an den A-Säulen. Sie zeigen nicht nur den rückwärtigen Verkehr: Spezielle Anzeigen helfen beim Überholen, mitschwenkende Bildausschnitte und variable Weitwinkelformate der digitalen Rückspiegel können so Kurvenfahrten und Rangiermanöver sicherer machen. Außerdem bildet das Multimedia-Cockpit die Schnittstelle zur Außenwelt: Apps helfen dem Fahrer bei der Erfüllung seiner Transportaufgabe. Zugleich ist der Lkw permanent über sein Truck Data Center mit der Cloud verbunden – technische Basis für Konnektivitätslösungen wie Fleetboard und Mercedes-Benz Uptime.