Flottenmanagement: Ortsabhängige Werbung auf Fahrzeugen

Der Anbieter Uze Mobility und der Flottenbetreiber Lueg starten das „Google der Straße“. In einem Pilotprojekt wird die mobile digitale Außenwerbung erprobt.

 Die Werbung auf den Fahrzeugen wird durch Geo-Targeting in Echtzeit gesteuert. | Bild: Uze
Die Werbung auf den Fahrzeugen wird durch Geo-Targeting in Echtzeit gesteuert. | Bild: Uze
Tobias Schweikl

Gemeinsam mit der Lueg BaseCamp GmbH testet die Uze Mobility GmbH in Essen derzeit die straßengenaue Werbung auf Fahrzeugen. 70 digitale Displays, so genannte „UZE Ads Kits“, wurden dazu außen an den Fahrzeugen der Lueg-Flotte montiert und können nun über einen Marktplatz für Geo-Targeting in Echtzeit angesteuert werden. Dank der neuen Werbeeinahmen soll die Wirtschaftlichkeit von Fahrzeugflotten erhöht werden.

„Uze Mobility verknüpft die derzeit wichtigsten Megatrends wie Mobilität, KI und digitale Außenwerbung, um Fahrzeugflotten neue Einnahmequellen zu ermöglichen. Es werden in Zukunft neuartige Geschäftsmodelle möglich sein, an die viele heute kaum zu denken wagen. Daher freuen wir uns sehr, schon von Beginn an dabei sein zu können“, so Marcel Nölle, Geschäftsführer der Lueg BaseCamp GmbH.

Die bei diesem Pilotprojekt beteiligten Flottenkunden sind unter anderen die Essener Unternehmen Elektro Vößing, Drost Transporte und Sander Transporte. Die Werbung wird durch Geo-Targeting in Echtzeit gesteuert. Dazu hat Uze Mobility einen KI-gesteuerten Marktplatz für mobile digitale Außenwerbung (mobile Digital-out-of-Home) entwickelt. Dieser ermögliche Autobesitzern, Flottenmanagern und dem ÖPNV durch den Echtzeit-Verkauf von nicht personenbezogenen Geo-Targeting-Daten an Werbetreibende monatliche Einnahmen, so Uze.

Überall andere Werbung

Pkw und Lkw speisen in den Data-Store dieses Marktplatzes situative (Wetter, Verkehr) und sozio-demographische (Alter, Einkommen, Sprache) Geo-Daten ein. Diese nicht personenbezogenen Umfelddaten zeichnen die Fahrzeuge laut Uze während ihrer Fahrten auf. Die Werbekunden kaufen diese Targeting-Daten vollautomatisiert und in Echtzeit ein, um ihre Botschaften auf ihre Zielgruppen im urbanen und POS-nahen Umfeld situativ auszurichten.

So lassen sich beispielsweise am Stadion Essen Fußballschuhe bewerben und auf demselben Fahrzeug wird im vornehmen Stadtteil Bredeney Werbung für Edelschmuck ausgestrahlt. Kommt vier Straßenzüge weiter ein Regenschauer runter, kann das Fahrzeug eine Preisaktion für Regeschirme oder Hustensaft ausstrahlen. Die Datenerzeuger sollen dabei selbst entscheiden können, ob und wem sie welche ihrer nicht personenbezogenen Daten verkaufen, verspricht Uze.

„Wir werden die Zukunft der Werbeindustrie verändern. Außenwerbung wird messbarer und kalkulierbarer. So wie es beispielsweise schon Google im eindimensionalen Internet vorgemacht hat. Am Ende werden wir neue Maßstäbe für die Werbeindustrie aber auch in den Bereichen Big Data und Sensorik setzen“, so Dr. Dr.-Ing. Alexander N. Jablovski, CEO von UZE Mobility.

Und Ralf Kittlaus, Vice President Sales bei Uzw ergänzt: „Unsere digitale Fahrzeugwerbung bringt die Botschaften gezielt dorthin, wo die Kunden sind. So können Werbetreibende – von Ein-Mann-Betrieben bis hin zu Konzernen – ihre Zielgruppen stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort ansprechen. Wir sind schon auf die Ideen gespannt, die sich die Werbeprofis einfallen lassen.“

Für sein Konzept konnte Uze Mobility kürzlich seine Finanzierungsrunde mit 7,2 Millionen Euro abschließen. Die Lueg AG investierte nach eigener Aussage rund eine Million Euro in das Start-up-Unternehmen Uze Mobility. Ein weiterer Partner ist die BPW Bergische Achsen KG.