IAA Transportation 2024: Ford Pro will E-Mobilität und Produktivität boosten

Die Vans geben weiter kräftig Strom bei den Kölnern. Und Ford Pro forciert neben der E-Mobilität nebst Ladelösungen auch digitale Services zur Reduzierung der Downtime. Neuer E-Transit Courier und E-Transit Custom sowie PHEV-Version des Connect. Europachef fordert gleiche Wettbewerbsbedingungen zu China-Herstellern.

Der neue E-Transit Courier komplettiert das EV-Portfolio und ist ab sofort bestellbar. | Foto: J. Reichel
Der neue E-Transit Courier komplettiert das EV-Portfolio und ist ab sofort bestellbar. | Foto: J. Reichel
Johannes Reichel

Der Transporterhersteller Ford Pro forciert die Elektrifizierung des Segments und legt produktseitig weiter nach: Zum großen E-Transit kommt jetzt auch der E-Transit Custom sowie zeitnah der jetzt bestellbare und deutlich gewachsene E-Transit Courier in vollelektrischen Varianten. Darüber hinaus komplettiert der VW-Caddy-basierte Transit Connect als Plug-in-Hybrid mit über 100 Kilometer EV-Reichweite und 50-kW-DC-Lader das Lineup. Zudem bringt man eine PHEV-Version des Pick-ups Ranger mit 45 Kilometer EV-Reichweite und gleichbleibenden Ladeeigenschaften im Bezug auf Nutzlast und Anhängelast. Zum Start gibt es eine spezielle Launch-Edition Stormtrak.

Zur Differenzierung zwischen Connect und Courier erklärte der Hersteller, man sehe nach wie vor genügend Anwendungsfälle etwa für die Langversion des Connect oder Fernstreckenanwendungen mit Plug-in-Hybrid, bei denen der kleinere Courier auch als kommende Elektroversion nicht passe. Grundsätzlich wolle man für die Phase der Transformation und der aktuellen Nachfrageflaute den Kunden ein breites Angebot machen, auch wenn der Trend klar in Richtung reiner Elektromobilität gehe.

E-Mobilität senkt Betriebskosten

In Sachen Digitalisierung vermeldete man Fortschritte: So seien die Abozahlen für Softwareservices global um 35 Prozent gewachsen im zweiten Quartal. In Europa wurden 95.000 Software Subscriptions abgeschlossen, der Verkauf der LCV-Sparte legte um zehn Prozent zu in der ersten Jahreshälfte. Neu ist etwa ein Service für ein digitales Fahrtenbuch. Die digitalen Dienste sollen vor allem die Downtime senken: Zusammen mit dem mobilen Werkstattdienst und dem Ford Liive-Telematik-Service hätten sich in manchen Fällen die Stillstandzeiten für den selben Vorfall von drei Tagen auf zwei Stunden reduzieren lassen, berichtet der Hersteller. Mit dem frei zugänglichen Simulationstool E-Switch-Assist wolle man wiederum potenzielle Kunden für die Elektromobilität begeistern. Zudem unterstützt man mit mannigfacher Ladeinfrastruktur. Bei einem Kunden hätten sich die Kosten nach dem Umstieg von Diesel- auf Elektro-Transit von 18 bis 20 Euro pro 100 Kilometer auf 3 Euro pro 100 Kilometer reduziert.

Bei einem Roundtable verwies Ford Pro Europachef Hans Schep darauf, dass man die neue Konkurrenz der Marken aus China nicht fürchte, aber auf ein "level playing field", gleiche Wettbewerbsbedingungen wert lege. Er spielte an auf die hohen staatlichen Subventionen, die viele Hersteller aus dem Reich der Mitte erhielten.