Das portugiesische Start-up AddVolt präsentiert auf der IAA Nutzfahrzeugmesse vom 20. bis 27. September 2018 eine Umrüsteinheit zur herstellerunabhängigen Elektrifizierung von Transportkältemaschinen. Unterstützt werden die Gründer in Deutschland vom Aufbau-Hersteller Kiesling sowie von tkv Transport-Kälte-Vertrieb. AddVolt hat eine Lösung entwickelt, mit der sich sämtliche Kühlmaschinen von Diesel- auf Elektrobetrieb umrüsten lassen. Selbst alte Aggregate können elektrifiziert werden, wirbt der Anbieter. „Transportkältemaschinen erhöhen den Dieselverbrauch und somit auch den Schadstoffausstoß. Geräte, die über separate Dieselaggregate betrieben werden, erfüllen sogar maximal die Abgasnorm Euro 2. Daher sehen wir darin einen längst überfälligen Ansatz, um die Schadstoffbilanz von Kühlfahrzeugen erheblich zu verbessern“, erklärt Bruno Azevedo, Geschäftsführer bei AddVolt.
Weniger CO2 und weniger Lärm
In einem Langzeit-Test hat das Start-up Verbrauch sowie CO2-Ausstoß von Kühlmaschinen ermittelt. Dazu wurden in mehreren Fahrzeugen separate Tanks für Motor und Kühleinheit verbaut. Im Ergebnis hätten Diesel-Kühlaggregate zwischen drei und fünf Litern Treibstoff pro Betriebsstunde verbraucht, so der Anbieter. Je nach Auslastung entspricht das pro Fahrzeug einem zusätzlichen Verbrauch von etwa 500 Litern im Monat. Laut AddVolt beträgt der CO2-Ausstoß dabei jährlich rund 13 Tonnen. Diese Mehrverbräuche und Emissionen sollen sich mit dem Antrieb von AddVolt einsparen lassen. Zudem werde der Lärm durch den Elektro-Betrieb deutlich verringert.
Unabhängig vom Hersteller verbaubar
Bei dem Konzept sind Batterie und Controller-Einheit in einer Box untergebracht, die am Fahrzeug- oder Trailer-Chassis montiert und mit der Kältetransportmaschine verbunden wird. „Dabei spielt der Hersteller der Kühleinheit keine Rolle, wir können jede Anlage elektrifizieren, egal ob alt oder neu“, verspricht Azevedo. Die komplette Umrüstung dauere maximal einen Tag. Der AddVolt-Antrieb liefert die nötige Energie für die Kühlmaschine und kann während der Fahrt zeitgleich geladen werden. Dazu gewinnt ein eingebauter Generator Bremsenergie per Rekuperation, wandelt diese in elektrische Energie um und speist damit die Batterie. An der Verladestelle oder an der Halle ist die Einheit über ein Starkstrom-Ladekabel innerhalb einer Stunde voll aufgeladen.
Telematik-Lösung übermittelt Standort
Für zusätzliche Sicherheit sorgen soll die in der Box verbaute Telematik-Lösung. Diese überwacht sowohl Kühl- als auch Batterieleistung sowie per GPS den aktuellen Standort der Einheit. Alle Daten können dabei in jede von Logistik-Unternehmen eingesetzte Software-Lösung übernommen werden. Gesteuert und überwacht wird die elektrische Kühlung vom Fahrerhaus aus.
Die Herstellung des AddVolt-Antriebs wurde vom TÜV Rheinland gemäß ISO 9001:2015 zertifiziert. In Deutschland arbeitet das Start-up zudem mit etablierten Partnerunternehmen zusammen. Um die Umrüstung von Fahrzeugen und Trailern kümmert sich der Kooperationspartner Kiesling. Den Service und die Wartung der neuen Batterie-Systeme übernimmt der Partner tkv.
AddVolt präsentiert das Konzept auf der IAA Nutzfahrzeuge neben dem eigenen Stand auch bei Kiesling Fahrzeugbau GmbH. Dort zeigt man ein umgerüstetes 16-Tonnen-Verteilerfahrzeug sowie einen 3,5-Tonnen-Transporter mit AddVolt-Antrieb.
Halle 27, Stand C18
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