Goodyear präsentiert Lkw-Reifen aus 63 % nachhaltigen Materialien

Hier eine Übersicht der verwendeten Stoffe.

Der neue Pneu ist mit der Kraftstoffeffizienzklasse A gekennzeichnet. (Foto: Goodyear)
Der neue Pneu ist mit der Kraftstoffeffizienzklasse A gekennzeichnet. (Foto: Goodyear)
Claus Bünnagel

Goodyear hat auf der IAA Transportation einen zu 63 % aus nachhaltigen Materialien bestehenden Lkw-Reifen-Prototypen präsentiert. Er ist mit der Kraftstoffeffizienzklasse A gekennzeichnet, was bedeutet, dass er die gleiche Kraftstoffeinsparung bietet wie die derzeit effizientesten Lkw-Reifen von Goodyear. 

Folgende Bestandteile sind u.a. enthalten: 

  • Ruß wird in der Reifenherstellung eingesetzt und trägt zur Verlängerung der Lebensdauer bei. Traditionell wird Ruß durch die Verbrennung verschiedener Produkte auf Erdöl- oder Kohlenteerbasis hergestellt. Goodyears neuer Reifen enthält vier verschiedene Arten von Ruß, die aus pflanzlichem Öl, Pyrolyseöl aus Altreifen, Kohlenstoffdioxid und Methan hergestellt werden 
  • Die Verwendung von Rapsöl in der Reifenherstellung ist neu. Es hält den Pneu selbst bei wechselnden Temperaturen flexibel. Die Nutzung von Raps als natürlichem Rohstoff ersetzt den Anteil von Inhaltsstoffen auf Erdölbasis und steht im Einklang mit dem Ziel des Unternehmens, erdölbasierte Materialien in seinen Produkten bis 2040 vollständig zu ersetzen
  • Silica wird in der Reifenherstellung zur Verbesserung der Haftung und zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs verwendet. Goodyears neuer Reifen enthält eine innovative Form von Silica. Es wird aus der Asche von Reisschalen gewonnen, die als Nebenprodukt in der Reisproduktion üblicherweise auf Deponien entsorgt wird. Aus diesem Nebenprodukt wird nun hochqualitatives Silica gewonnen 
  • Durch chemisches Recycling wird Polyester aus Kunststoffflaschen und anderen Kunststoffprodukten wieder in seine chemischen Grundbestandteile aufgespalten. Im weiteren Verfahren wird daraus technischer Polyester hergestellt, der für die Verwendung als Reifencord geeignet ist und eine bessere Möglichkeit der Runderneuerung bietet 

Vernetzter Reifen

In Zukunft kann der Pneu vernetzt werden und eine Vielzahl der Reifeneigenschaften kontrollieren. Ziel ist es, Abfall zu reduzieren und die Effizienz zu steigern, indem der ideale Druck sowie die Reifenbeschaffenheit aufrechterhalten wird. Die Vernetzung hilft bei der Entscheidung, ob oder wann ein Reifen erneuert werden sollte, und kann dadurch zur Kreislaufwirtschaft und zur Steigerung der Effizienz beitragen.