FPT Industrial: Die Reise des Verbrenners geht weiter

Einige Weltpremieren und einen Pfad, auf dem sich die Umweltauswirkungen des Straßentransports verringern lassen, zeigt der Antriebsstrang-Hersteller noch bis zum Sonntag auf der IAA Transportation in Hannover.

FPT Industrial zeigt ein Komplettangebot an Verbrennungsmotoren, von leichten bis schweren Anwendungen.
FPT Industrial zeigt ein Komplettangebot an Verbrennungsmotoren, von leichten bis schweren Anwendungen.
Christine Harttmann

Für FPT Industrial bleibt der Verbrennungsmotor dabei weiter ein Teil der Lösung. Man glaube an die Technik, heißt es Seitens des zur Iveco-Gruppe gehörenden Unternehmens. Auf seinem Stand zeigt es Verbrennungsmotoren für unterschiedliche Einsatzbereiche – von leichten bis schweren Anwendungen. Im Bereich Erdgas sieht FPT ein Sprungbrett für einen Technologietransfer mit dem das Ziel der Netto-Null-Emissionen erreicht werden kann.

Auf der IAA enthüllte der Hersteller seinen brandneuen XC13, der auf dem Cursor X-Konzept basiert. Es ist der erste Multi-Fuel-Motor von FPT Industrial. Der Basismotor wurde in mehreren Versionen konzipiert: für Diesel, Erdgas – inklusive Biomethan –, Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe. Laut Hersteller eignet er sich für vielfältige Anwendungen auf der Straße und ist mit einer Reihe unterschiedlicher Marktanforderungen und Emissionsvorschriften mit beschränkten Auswirkungen auf die Fahrzeuginstallation kompatibel.

FPT präsentiert den XC13-Moror als zentrale Komponente zur Erreichung der kurz- und mittelfristigen CO2-Emissionsziele der Flotten. Als wichtiger Schritt auf dem Dekarbonisierungs-Pfad für Verbrennungsmotoren soll die Emissionen deutlich verringern und mit einer sehr guten Performance punkten. Die Dieselversion liefert eine Leistung von bis zu 600 PS und 2.850 Nm, für fünf Prozent mehr Leistung und ein um 14 Prozent höheres Drehmoment gegenüber dem aktuellen Cursor 13-Modell resultieren. Die Methanversion liefert bis zu 520 PS und 2.500 Nm. Im Vergleich zum Cursor 13 Natural Gas liefert er 13 Prozent mehr Leistung und erhöht das Drehmoment um 25 Prozent. Laut dem Hersteller sinken die CO2-Emissionen beim Dieselmotor um neun Prozent, beim Methanmotor um zehn Prozent. Der XC13 wird mit einfachen Upgrades für Euro VII gewappnet sein.

ePowertrain macht Nullemssionslösungen sofort möglich

Im Bereich der Nullemissionslösungen liegt der Schwerpunkt von FPT Industrial auf eAchsen, zentralem Antrieb, modularen Batteriepacks und Batteriemanagement-Systemen. Eine Rolle spielt dabei das neue ePlant-Werks für die ePowertrain-Produktion. Der Open Innovation-Ansatz soll mit flexibler Denkweise und in Zusammenarbeit mit kleineren Unternehmen im Elektromobilitäts-Sektor die Entwicklungen vorantreiben. Ziel sei, so FPT Industrial, ein vollwertiger ePowertrain-System-Hersteller zu werden.

Zukunft kommt

Mit der Enthüllung der eAX375-R hat FPT Industrial seine Strategie für den Elektrifizierungskurs von mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen geklärt. Die neue eAchse ist für mittelschwere 4x2/6x2- und schwere 6x4-Fahrzeuge gedacht. Für hohe Leistung und Effizienz soll ein Zweigang-Getriebe sorgen.

Die eAchse der zweiten Generation ist skalierbar konzipiert und macht im eDriveline-Modellangebot leichte und schwere Versionen möglich. Die Lösungen reichen von der Elektrifizierung der Kastenwagen über leichte, mittelschwere und schwere Lkw bis hin zu Bussen – von 3,5 bis 44 Tonnen und darüber hinaus.

Der elektrische Central Drive 140 ist eine Lösung für die Integration von Elektroantriebsystemen in herkömmliche leichte Nutzfahrzeuge und Minibusse bis 8 Tonnen. Das Engineering-Team hat damit einen schlanken und robusten Zentralantrieb entwickelt. Er soll sich leicht in bestehende Plattformen integrieren lassen. Der eCD 140 liefert eine Spitzenleistung von bis zu 140 kW und ein und ein Achsdrehmoment von bis zu 1,6 kNm. Er ist für eine Hinterradantrieb-Anwendung entwickelt und liefert eine laut Hersteller eine Effizienz von mehr als 92 Prozent. Auf der IAA 2022 zeigt FPT Industrial außerdem zum erste Mal sein neue 69 kWh-Batterie für Busanwendungen. Sie wurde in Partnerschaft mit Microvast entwickelt.

 „Die Entwicklung einer kohlenstoffbasierten Wirtschaft zu einer neuen, nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist vielleicht die größte technologische Herausforderung der industriellen Ära“, erklärte Sylvain Blaise, President Powertrain Business Unit der Iveco Group auf einer Pressekonferenz. „Und als Hersteller von Antriebssystemen agieren wir im Zentrum des Geschehens. Unsere herausragende Zurschaustellung von Innovation und nachhaltiger Technologie hier in Hannover zeigt, dass wir uns voll und ganz dafür einsetzen, das Ziel ‚Klimaneutralität‘ bis 2040 zu erreichen und ein wichtiger Technologie-Wegbereiter für unsere Kunden und Partner zu sein.“

„Der Multi-Energie-Ansatz ist der Eckpfeiler unserer Produktentwicklungsstrategie“, ergänzte Pierpaolo Biffali, Vice President Product Engineering, FPT Industrial. „Verbrennungsmotoren sind nach wie vor eine der vielen nachhaltigen Lösungen in unserem Toolkit, zusammen mit unserem kompletten ePowertrain-Angebot inklusive Batterie und elektrifiziertem Antriebsstrang.“