IAA Transportation 2024: MAN zeigt erstmals gesamtes Lkw-Antriebsportfolio
Einen ersten Ausblick auf seine Messe-Highlights gab MAN Truck & Bus Anfang Juli in Saalfelden. Im Vorfeld der IAA Transportation lud der Hersteller zu Probefahrten mit seinen Elektro-, Wasserstoff- und Diesel-Lkw ein und präsentierte damit die ganze Bandbreite seines Portfolios. Für alle drei Antriebsvarianten wird es in Hannover Neuheiten geben.
Als extrem vielseitig preisen die Münchner ihren eTruck an. Mit seinem modularen Batteriekonzept, zahlreichen Radständen, Fahrerhäusern, Nebenantrieben und Branchenausstattungen biete er bereits mehr als eine Million Konfigurationsvarianten. Damit sei er fit für alle relevanten Branchen, Aufbaulösungen und Transportaufgaben, so das Versprechen.
Fit für Megawattladen
Für den kommenden Megawattladestandard MCS mit bis zu 1.000 kW ist der Lkw vorbereitet. Damit wird es perspektivisch möglich sein, die Batterien während der Lenkpausen des Fahrers aufzuladen. Mit einer Tagesreichweite von 800 Kilometern wäre der Lkw dann fernverkehrstauglich. MAN spricht von großem Kundeninteresse. Bereits jetzt lägen 2.000 Bestellanfragen und Bestellungen vor, darunter zuletzt ein Großauftrag aus Frankreich über 100 Fahrzeuge. Im September auf der IAA wird der Hersteller seinen e-Truck dem Messepublikum im Detail vorstellen.
„Auch wenn den Übergang zum CO2-freien Güterverkehr mehrere Antriebstechnologien prägen, liegt unser Fokus klar auf der Elektromobilität als Hauptantriebstechnologie. Der Wasserstoffverbrenner kann für Spezialanwendungen eine sinnvolle Ergänzung sein, wie auch der Brennstoffzellenantrieb, der derzeit aber noch in der Entwicklung ist“, führt CEO Alexander Vlaskamp die Konzernstrategie BEV-First aus.
Der Diesel bleibt - zumindest vorerst
Doch bei aller Begeisterung für die neuen Elektrovarianten - der Diesel-Lkw ist und bleibt unverzichtbarer Bestandteil des Portfolios, solange der Hochlauf der alternativen Antriebe nicht abgeschlossen ist. Mit Blick auf den Dieselantrieb ergänzt Vlaskamp daher:
„Über die gesamte Transformation wird daneben der Diesel-Antrieb bis zu seiner vollständigen Ablösung weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Deshalb haben wir ihn mit unserem neuen D30-Motor noch einmal deutlich effizienter, sparsamer und CO2-ärmer gemacht.“
Der Diesel-Lkw basiert auf der gemeinsamen Motorenplattform der Traton Group. Er sei das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit der verschiedenen Entwicklungsabteilungen innerhalb der Gruppe, so Vlaskamp.
Hocheffizienter konventioneller Antrieb im Übergang
Die Weiterentwicklung des konventionellen Verbrenner-Lkw steht bei MAN weiter auf der Agenda. Ein Ergebnis ist der neue Power-Lion-Antriebsstrang. Der effiziente Motor für die Sattelzugmaschinen der Baureihen MAN TGX und TGS mit dem ebenfalls neuen Getriebe MAN TipMatic 14 spart laut Hersteller bis zu 3,7 Prozent Kraftstoff und damit auch CO2. Möglich wird dies auch durch eine neue Bremsengeneration und aerodynamische Verbesserungen.
„Verbrenner- und Elektro-Lkw werden wir künftig auf demselben Serienband fertigen, um so flexibel auf den Nachfragewandel hin zum Elektro-Lkw reagieren zu können. Damit die Antriebswende gelingt, muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur bei Politik, Infrastrukturbetreibern und Herstellern aber absolute Priorität haben“, erklärt dazu der MAN-Chef.
Lkw mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor
Parallel zum Hochlauf der Elektromobilität arbeitet MAN an der Wasserstofftechnologie als komplementäre Zero-Emission-Lösung für Spezialanwendungen wie Schwertransporte oder für Einsatzbereiche, in denen eine Ladeinfrastruktur nur schwer zu realisieren ist. Bei den Testfahrten in Österreich zeigte MAN den Prototyp eines Wasserstoff-Verbrennungs-Lkw, der als MAN hTGX ab 2025 in einer Kleinserie von zunächst 200 Fahrzeugen erstmals an Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Island und ausgewählten außereuropäischen Ländern ausgeliefert werden soll. Wie sein elektrisches Pendant erfüllt er die strengen Kriterien eines Zero-Emission-Fahrzeugs.
Fortschrittliche Sicherheits- und Assistenzsysteme
Ein weiterer Schwerpunkt sind neue Assistenzsysteme. Die Fußgänger- und Radfahrererkennung für die Lkw-Baureihen, die dritte Generation des Notbremsassistenten EBA sowie der Abbiegeassistent zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer gehen ab Anfang 2024 in Serie. Die neuen Sicherheits- und Assistenzfunktionen des TGE wurden auf der Transpotec erstmals im Ami präsentiert. Dazu gehört unter anderem das System Cruise Assist Plus mit der Funktion Notfallassistent. Der Notfallassistent überwacht permanent die Aktivität des Fahrers. Bleibt diese aus, kann das System das Fahrzeug zum Stillstand bringen und anschließend sichern: Warnblinker einschalten, eCall absetzen, Türen entriegeln.
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