MAN: eTruck im Messefokus

Außerdem werden das eMobility Consulting für den kommenden Elektro-Lkw, Digitalisierungs- und Automatisierungstechniken, Kraftstoffeinsparmöglichkeiten und eine neue Topausstattung für die TGS-Baureihe vorgestellt.

Er wird der Star am MAN-Stand sein: der MAN eTruck mit 4x2-Fahrgestell, 3.750 mm Radstand, Luft-Luft-Federung und GX-Fahrerhaus samt dem digitalen Spiegelersatzsystem MAN OptiView. (Foto: MAN SE)
Er wird der Star am MAN-Stand sein: der MAN eTruck mit 4x2-Fahrgestell, 3.750 mm Radstand, Luft-Luft-Federung und GX-Fahrerhaus samt dem digitalen Spiegelersatzsystem MAN OptiView. (Foto: MAN SE)
Claus Bünnagel

Im Zentrum der Messepräsentation von MAN während der IAA Transportation steht der seriennahe Prototyp des neuen MAN eTrucks, der ab 2024 bei den ersten Kunden in den Einsatz gehen wird. Technische Besonderheit des zukunftsweisenden Elektro-Löwen ist seine Vorbereitung für künftiges Megawattladen: Hohe Ladeleistungen bei kurzen Ladezeiten sollen den Elektro-Lkw tauglich machen für den schweren Fernverkehr mit Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 km, zu einem späteren Zeitpunkt sogar bis zu 1.000 km. Zero 

MAN eMobility Consulting für E-Lkw wird vorgestellt

Für die erfolgreiche Flottenumstellung von Diesel auf Elektro ist eine ganzheitliche Analyse der Kundenbedürfnisse bereits lange vor dem Kauf eines Elektro-Trucks notwendig. Daher stellen die Münchner in Hannover erstmals das MAN eMobility Consulting für den kommenden Elektro-Lkw vor. Es umfasst neben der Beratung zum Fahrzeug auch die Betrachtung kundenspezifischer Einsatzbedingungen wie Betriebsphasen einschließlich Kostenoptimierung, Routenanalyse, Flottenoptimierung und darauf aufbauend auch die notwendige Beratung zur Ladeinfrastruktur. Dabei unterstützen digitale Tools wie der neue MAN eReadyCheck, mit dem Kunden ab der IAA überprüfen können, wie sich ihre Lieferrouten rein elektrisch fahren lassen. Mit dem MAN eManager haben Fuhrparkmanager zudem die wichtigen Ladeinformationen aller Trucks der Flotte stets im Blick. Sie sind Teil der von MAN auf der Messe präsentierten eSolutions, in deren Rahmen u.a. auch verschiedene Partner von Ladeinfrastruktur vorgestellt werden. 

Digitalisierung und Automatisierung: Nützliche Helfer im Transportalltag 

MAN zeigt auf der IAA erstmals ein neues digitales Bezahlsystem, das Fahrern den Besuch an der Tankstelle und Fuhrparkleitern den Überblick über die Kosten für Kraftstoff deutlich vereinfacht. Auf der IAA erklärt das Unternehmen zudem anhand verschiedener aktueller Praxisprojekte die kontinuierlichen Entwicklungsschritte vom autonomen Fahren auf abgeschlossenem Gelände zum vollautonomen Fahren auf der Autobahn zwischen Logistikhubs: Das Projekt Anita entwickelt die autonome An- und Ablieferung von Containern in einem Straße-Schiene-Umschlagterminal des Kooperationspartners Deutsche Bahn, durch die der Umschlagprozess und damit der klimafreundliche kombinierte Verkehr deutlich an Leistungsfähigkeit gewinnen soll. Das Projekt Atlas-L4 dagegen arbeitet bereits an der konkreten Umsetzung von autonomen Hub-to-Hub-Transporten, wie sie seit 2022 durch das Gesetz zum autonomen Fahren möglich sind. Ende 2024 wird mit Atlas-L4 der erste Lkw autonom auf einer deutschen Autobahn unterwegs sein. 

Kraftstoffeinsparung: Bis zu 4% weniger Verbrauch mit mehr Leistung 

Beim klassischen Dieselantrieb bringt MAN zur IAA eine Neuauflage des D26-Motors. Eine Vielzahl von innermotorischen Verbesserungen lassen den Allrounder für Fernverkehr, schwere Verteileranwendungen und den Bauverkehr je nach Einsatz bis zu 3 % weniger Kraftstoff konsumieren als die aktuelle Version – bei gleichzeitiger Steigerung des Drehmoments um 50 Nm und einem Zuschlag von 10 PS für alle Leistungsvarianten. Eine zusätzliche Einsparung für den Fernverkehr bringen neue Aerodynamikmaßnahmen für den MAN TGX, die den Luftwiderstand bei der Umströmung des Fahrerhauses verringern ergänzt durch Verlängerungen, die den Übergang des Luftstroms zum Auflieger verbessern. Zusammen mit den Motormodifizierungen sind damit bis zu 4 % Kraftstoffeinsparung im Fernverkehr möglich. 

Neue Individual-Lion-S-Ausstattungen

Die Topausstattungen Individual Lion S sind ab der IAA auch für die MAN-TGS-Baureihe verfügbar und erfahren gleichzeitig umfangreiche Neuerungen: Das spezielle Farbdesign umfasst nun auch die Kameraarme des Spiegelersatzsystems MAN OptiView, das den toten Winkel minimiert. Die typischen roten Designelemente im In- und Exterieur sind um neue optische Akzente ergänzt. U.a. sind die Aerodomes an den Seiten der langen Fahrerhäuser mit schwarzen oder roten Farbelementen optisch hervorgehoben, und es gibt zusätzlich ein attraktives Optikpaket in schwarz. 

Fahrzeuge auf dem MAN-Messestand

Sattelzugmaschinen:

  • Seriennaher Prototyp des MAN eTruck 
  • TGX 18.520 4x2 BL SA 
  • TGX 18.640 4x2 BL SA
  • TGX 33.520 6x4 BL SA 
  • TGX 41.640 8x4/4 BB SA 
  • TGS 26.540 6x4 BL SA

Fahrgestelle:

  • TGS 26.520 6x6 BB CH - 
  • TGS 28.520 6x4-4 BL CH 
  • TGS 41.520 8x4 BB CH 
  • TGM 23.320 6x2-4 LL CH 
  • TGL 8.190 4x2 BL CH 
  • TGE 3.180 4x2 
  • TGE 3.180 4x2 

Kastenwagen:

  • TGE 3.180 4x4 
  • TGE 3.140 E 4x2 

MAN auf der IAA Transportation: Halle 12, Stand C20