Cummins präsentiert Wasserstoffverbrenner

Die Antriebsstrang- und Tanksystemintegration hat der US-Konzern zusammen mit der Edag-Gruppe aus der Schweiz verwirklicht.

Cummins zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge eine CO2-neutrale Lkw-Konzeptstudie, basierend auf dem neuen B6.7H-Wasserstoffverbrennungsmotor mit Beteiligung der Edag-Gruppe. (Foto: Edag Group)
Cummins zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge eine CO2-neutrale Lkw-Konzeptstudie, basierend auf dem neuen B6.7H-Wasserstoffverbrennungsmotor mit Beteiligung der Edag-Gruppe. (Foto: Edag Group)
Claus Bünnagel

Cummins präsentiert auf der IAA Transportation einen 12-Tonner vom Typ Mercedes-Benz Atego, der mit einem Cummins-B6.7H-Wasserstoffverbrennungsmotor (H2-ICE) angetrieben wird. Die Antriebsstrang- und Tanksystemintegration hat der US-Konzern zusammen mit der Edag-Gruppe aus der Schweiz verwirklicht. Das ausgestellte Exponat demonstriert als Proof-of-Concept eine spannende Entwicklung in der kohlenstofffreien Verbrennungsmotortechnologie. 

Wasserstoffmotoren bauen auf Technologien auf, die Fahrzeugherstellern, Flottenmanagern und Fahrern bereits vertraut sind. Darüber hinaus können herkömmliche Antriebsstränge verwendet werden, ohne dass sich dies auf die Nutzlast oder die Fahrzeugleistung auswirkt. (Jim Nebergall, General Manager Hydrogen Engines bei Cummins )

Keine radikale Änderung

Um einen Lkw, einen Traktor, eine Baumaschine oder ein Schienenfahrzeug auf klimafreundlichen Wasserstoffverbrennungsantrieb umzustellen, ist keine radikale Änderung des Fahrzeug- und Antriebskonzept erforderlich. 

Wir arbeiten mit einem entsprechend angepassten Verbrennungsmotor. Der Antriebsstrang muss bei der Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff lediglich angepasst und nicht vollständig neugestaltet werden. Ein kleineres Nachbehandlungssystem macht Platz für Wasserstofftanks, wobei die Zeitspanne zwischen den Betankungen von der Anzahl der integrierten Tanks abhängt. Diese können viel leichter platziert werden als schwere Batterien bei BEV-Lösungen. Es geht bei der Umrüstung primär um wasserstoffspezifische Integrationsleistungen sowie Dominoeffekte im Gesamtfahrzeug mit technologischen und geometrischen Anpassungen. Davon profitieren insbesondere Hersteller, die gewichtssensible und hydrauliklastige Aufgaben umsetzen müssen. Für sie gehen schwere Batterien und fehlender Zugang zu einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur auf Kosten der angestrebten Leistung und Wirtschaftlichkeit. (Dr. Andreas Quanz, Geschäftsbereichsleiter Nutzfahrzeuge bei der EDAG Group) 

Um die Erfahrungen und Kompetenzen darüber hinaus auch auf dem aufstrebenden H2-Markt zu teilen und für eine höhere Innovationsgeschwindigkeit nutzbar zu machen, ist die Edag-Gruppe der Allianz „Wasserstoffmotor“ beigetreten. Die branchenübergreifende Technikinitiative fokussiert sich dabei auf nachhaltige Transformation. 

Weitere Neuheiten

Auf der Messe werden neben dem H2-Verbrenner-Demonstrator auch noch weitere von der Edag-Gruppe entwickelte und aufgebaute Wasserstoffsysteme zu sehen sein. Darunter sind zahlreiche Entwicklungen in Kooperation mit Nproxx, einem Cummins-Joint-Venture und weltweit führenden Unternehmen in der Hochdruckwasserstoffspeicherung für stationäre und mobile Anwendungen. Hierbei tritt die Edag-Gruppe vor allem als Entwickler, Integrator und Produktionsdienstleister von Speichersystemen auf, auch für wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge.

Über Edag

Edag besitzt ein globales Netzwerk von rund 60 Standorten und bietet Dienstleistungen in den Segmenten Fahrzeugentwicklung, Elektrik und Elektronik sowie Produktionslösungen an. Zu den Kunden zählen weltweit führende internationale OEM, Tier1-Supplier und Start-up-Unternehmen aus der Automotive und Non-Automotive-Industrie, die Edag mit seinen 7.880 Mitarbeitern global bedient. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 687 Mio. Euro.