IAA TRANSPORTATION 2022: Schaeffler zeigt Konzept für Brennstoffzellen-Technologie

Schaeffler präsentiert auf der IAA Transportation ein Demonstrationsfahrzeug mit 3in1-E-Achse und einem Brennstoffzellensystem.

Das Demonstrationsfahrzeug wurde auf Basis eines Elektro-Transporters vollkommen neu aufgebaut. Foto: Schaeffler (Daniel Karmann)
Das Demonstrationsfahrzeug wurde auf Basis eines Elektro-Transporters vollkommen neu aufgebaut. Foto: Schaeffler (Daniel Karmann)
Rainer Barck

Auf der IAA Transportation in Hannover zeigt die Schaeffler AG (Halle 12, Stand B37) erstmals ein Demonstrationsfahrzeug, das auf Basis eines Elektro-Transporters vollkommen neu aufgebaut wurde. Dazu hat Schaeffler mit REFIRE, einem weltweit führenden Anbieter von kommerziellen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologien, zusammengearbeitet. Das Fahrzeug wird im Außenbereich U47 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Im Transporter kommt ein Akku mit 13 Kilowattstunden Leistung zum Einsatz, der eine maximale Leistungsabgabe von 85 Kilowatt erlaubt. Das verwendete Brennstoffzellensystem ist auf eine Dauerleistung von 50 Kilowatt ausgelegt. Der Achsantrieb erfolgt über eine Schaeffler 3in1-E-Achse mit einer Maximalleistung von 140 Kilowatt einschließlich der zugehörigen Leistungselektronik. Elektrische Achse, Brennstoffzellen-Stack sowie Ansteuerung des Systems und Energiemanagement stammen von den Fachleuten des Automobil- und Industriezulieferers. Das Fahrzeug dient dem Unternehmen als Entwicklungsplattform, um das optimale Zusammenspiel der Komponenten zu erproben und weiter zu optimieren. „Brennstoffzellenantriebe werden sich zunächst vor allem für Nutzfahrzeuge im Überlandverkehr durchsetzen“, sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies der Schaeffler AG. „Aber auch Transporter, die regelmäßig längere Strecken zurücklegen, können von den Vorteilen des Wasserstoffbetriebs profitieren. Für Schaeffler ist die Brennstoffzelle eine sinnvolle Ergänzung im Antriebs-Mix von Nutzfahrzeugen.“

Schlüsselkomponente eines Brennstoffzellen-Stacks ist die Bipolarplatte. Sie macht nach Herstellerangabe bis zu 80 Prozent des Gewichts und bis zu 65 Prozent des Volumens des Stacks aus, obwohl sie nur zwischen 50 und 100 Mikrometern dick ist. Schaeffler entwickelt metallische Bipolarplatten bereits seit dem Jahr 2017 und betreibt am Standort Herzogenaurach eine Pilotanlage für ihre Herstellung. Zusammen mit Symbio, einem Gemeinschaftsunternehmen von Faurecia und Michelin für die Wasserstofftechnologie, will Schaeffler im französischen Haguenau von Anfang 2024 an Bipolarplatten in Großserien herstellen.