Conti: Systeme für Elektronische Deichsel

Auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge 2016 stellt der Automobilzulieferer Continental unter anderem seine Technik für automatisierte Lkw-Kolonnen, auch Platooning genannt, vor.
Continental setzt beim Platooning auf eine interoperable Internetplattform, über die Trucks einen elektronischen Konvoi auf der Autobahn bilden können. (Foto: Continental)
Continental setzt beim Platooning auf eine interoperable Internetplattform, über die Trucks einen elektronischen Konvoi auf der Autobahn bilden können. (Foto: Continental)
Redaktion (allg.)

Der aus Hannover stammende Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental zeigt auf der IAA Systeme für die Serieneinführung der elektronischen Deichsel, auch unter dem Begriff „Platooning“ bekannt. „Mit Platooning verbraucht der elektronisch mit dem Führungsfahrzeug gekoppelte Lkw dank des sicheren Windschattenfahrens bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff. Selbst das Führungsfahrzeug fährt durch die geringeren Luftverwirbelungen bis zu drei Prozent effizienter“, erläutert Dr. Michael Ruf, Leiter des Geschäftsbereichs Commercial Vehicles und Aftermarket, den Hauptvorteil der elektronischen Deichsel.

Die Technik hierfür ist zwar im Detail komplex, doch im Grunde ganz simpel: Continental setzt auf eine interoperable Internetplattform, über die Trucks unterschiedlicher Hersteller und Flottenbetreiber einen elektronischen Konvoi auf der Autobahn bilden können. Per Funk werden Brems- und Sensordaten des Führungsfahrzeugs an die folgenden Fahrzeuge gesendet. Dank elektronischer Deichsel sieht Continental die Möglichkeit, den Abstand zwischen den Fahrzeugen im ersten Schritt von heute vorgeschriebenen 50 Metern auf noch 15 Metern bei 80 km/h zu reduzieren. Die Experten in der Entwicklung gehen davon aus, dass langfristig ein Abstand von nur zehn Metern technisch sicher realisierbar sei.

Continental plant im ersten Schritt die Technik für hochautomatisierte Konvois mit einem Führungs-Truck und einem oder zwei an der elektronischen Deichsel hängenden Folge-Lkw. Noch arbeiten weltweit Regierungen an den gesetzlichen Regelungen des automatisierten Fahrens. „Wichtig ist ein gesetzlicher Rahmen, der die Reduzierung der Mindestabstände innerhalb eines Platoons ermöglicht, wenn die technischen Möglichkeiten in den Lkw gegeben sind“, zeigt Ruf den Regelungsbedarf der Politik auf. Continental stellt Basistechnologien für das Platooning auf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge auf dem aus.

(tpi)