Die Edeka Minden-Hannover setze, so Fahrzeuglieferant Iveco, schon seit längerer Zeit auf umweltfreundliche Lieferketten und setzt dafür zehn Iveco Stralis NP und weitere 40 Iveco S-Way NP in ihrem Fuhrpark ein. NP steht bei Iveco für "Natural Power" und meint den Treibstoff Erdgas in Form von CNG oder LNG. Diese Erdgas-Sattelzugmaschinen seien wie alle Iveco-Natural-Power-Fahrzeuge "ready forBio-LNG". Seit Ende Mai fahren drei davon mit Shell-Bio-LNG und reduzierten damit den CO2 -Fußabdruck des genossenschaftlich organisierten Unternehmensverbunds noch weiter als bisher.
Die in den Iveco-Erdgas-Trucks eingesetzten Cursor-13-Gas-Motoren der Emissionsstufe Euro VId lassen sich laut Iveco vollumfänglich mit Bio-LNG betreiben. Das Bio LNG müsse freilich den marktüblichen Mindeststandards entsprechen. Technische Umrüstungen oder spezielle Anpassungen seien nichterforderlich, und es gelten unverändert die Garantiebedingungen und gleichen Wartungsintervalle wie bei Einsatz von fossilem LNG. Die zwei 540 Liter großen Tanks der 4x2-Iveco-Natural-Power-
Sattelzugmaschine mit 460 PS Motorleistung fassen zusammen mindestens 390 Kilogramm flüssiges Bio-LNG. Damit ist eine rechnerische Reichweite von bis zu 1.600 Kilometern möglich. Im Vergleich zu einem Diesel-Lkw verringere sich der CO2-Ausstoß um etwa 95 Prozent. Auch werde deutlich weniger Sickoxid und Ruß ausgestoßen. Jetzt und in Zukunft bedeute dies, so Iveco, freie Fahrt in Umweltzonen. Neben den günstigen Abgaswerten punkteten die Iveco-LNG-Sattelzugmaschinen bei Edeka
Minden-Hannover zudem mit dem Geräuschvorteil eines Gasmotors.
Das von Shell im Test eingesetzte Bio-LNG wird aus landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt. Es erfülle die Kriterien der Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2 (REDII) der Europäischen Union. Edeka Minden-Hannover und die anderen Kunden erhielten entsprechende Bestätigungen über die Nachhaltigkeit und CO2 -Vorteile des Bio-LNG-Treibstoffes.
Shell-Deutschland-Chef Fabian Ziegler betrachtet diesen Testlauf für Bio-LNG in Deutschland als wichtigen Schritt für die weitere Ausweitung der Bio-LNG-Pläne von Shell für den Güterfernverkehr:
„Bereits im Sommer soll in den Niederlanden die Bio-LNG-Anlage von Nordsol die Produktion aufnehmen und in unser europäisches Versorgungsnetz einspeisen. Dann geht es mit großen Schritten weiter: Denn wir haben in Köln im Frühjahr den Bauantrag für eine 100.000-Tonnen-Anlage zur Herstellung von Bio-LNG im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland eingereicht und hoffen, noch in diesem Herbst den ersten Spatenstich setzen zu können. So könnten wir unsere LNG-Tankstellen in Deutschland bereits ab 2023 flächendeckend mit Bio-LNG versorgen und dabei
helfen, den Güterfernverkehr um bis zu einer Million Tonnen CO2 zu entlasten.“
Thomas Steinlein, Hauptabteilungsleiter Fuhrpark- und Transportmanagement der Edeka Minden-Hannover fasst zusammen:
„Die Umstellung unserer Fahrzeugflotte ist ein zentraler Stellhebel zur Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks. Ein flächendeckender Einsatz von Bio-LNG würde uns natürlich einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität voranbringen. Deshalb beteiligen wir uns gern an diesem Pilotvorhaben, um zu zeigen, was dieser Biokraftstoff kann.“
Wie viel das Kilogramm Bio-LNG an den Zapfsäulen kosten wird, ist noch nicht bekannt.
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