Fuhrparkmanagement: Kompensieren oder vermeiden?
Inwiefern unterscheidet sich DKV von anderen Tankkartenanbietern?
Sven Mehringer: Wir bieten unseren Kunden Zugang zum größten Versorgungsnetz der Branche mit über 80.000 Akzeptanzstellen in 42 Ländern. Allein in Deutschland haben unsere Kunden Zugang zu rund 13.200 Tankstellen, was über 91 Prozent Netzabdeckung entspricht. Ob Kraftstoff, Maut, Mehrwertsteuerrückerstattung oder weitere fahrzeugbezogene Services – Transporteure erhalten von uns alles aus einer Hand. Daher können wir unseren Kunden stets ein optimales, an ihren individuellen Bedürfnissen ausgerichtetes Versorgungskonzept anbieten, das ihnen auch in punkto Abrechnung und Verwaltungsaufwand einen echten Mehrwert bietet.
Die klimaneutrale Tankkarte hatten Sie früh auf der Agenda. Mit welcher Motivation?
Wie ein Unternehmen mit CO2-Emissionen umgeht – darüber verlangen Geschäftspartner immer häufiger einen Nachweis. DKV-Kunden können ihre CO2-Emissionen über die DKV Card Climate zu 100 Prozent kompensieren. Im Gegenzug fährt ihre Flotte zu 100 Prozent CO2-neutral. Die positive Ökobilanz schafft einen klaren Wettbewerbsvorteil und stärkt die Marke eines Unternehmens. Um dieses Engagement auch nach außen kenntlich zu machen, bieten der DKV und unser Kompensationspartner myclimate eine Zertifizierung an. Diese attestiert die vollständige Kompensation der CO2-Emissionen, denn sie investieren pro Liter einen zusätzlichen Betrag in zertifizierte Klimaschutzprojekte.
Und die Resonanz der Kunden?
Im Dreiklang aus Vermeiden, Verringern und Kompensieren stellt die DKV Card Climate ein wichtiges Werkzeug dar, das schon von zahlreichen Kunden genutzt wird. Die Fuhrparkgröße ist dabei weniger entscheidend als die Klimaziele des Unternehmens. Sowohl Konzerne als auch Kleinbetriebe nutzen die Karte.
Spielen bei der klimaneutralen Tankkarte alternative Kraftstoffe eine Rolle?
Wir bieten unseren Kunden Zugang zu einem Netz aus europaweit 15.000 LPG- und 1.200 CNG-Stationen. Während LPG eher bei leichten Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommt, ist CNG auch für schwere Nutzfahrzeuge interessant. Aufgrund des hohen Gewichts ist CNG aber nur bedingt für höhere Reichweiten geeignet. International bieten wir aktuell Zugang zu 80.000 Ladepunkten und in Deutschland sind es 26.000.
Planen Sie einen weiteren Ausbau von E-Ladesäulen?
Bis Ende 2020 werden wir unser Roaming netz auf rund 120.000 Ladepunkte ausweiten.
Speziell LNG-Lkw erfahren immer größeren Zuspruch. Reagiert DKV darauf?
Wir bauen derzeit auch unser LNG-Netz konsequent aus. Denn LNG verfügt über eine höhere Energiedichte als Erdgas und ermöglicht dadurch Reichweiten von über 1.000 Kilometern. Der Aufbau von LNGTankstellen und die Anschaffung von LNGLkw werden zudem durch die EU gefördert.
Ihre Kunden, wohin tendieren die?
Wir stehen kontinuierlich im Austausch mit unseren Kunden und Kooperationspartnern, um unsere Versorgungslösungen am Bedarf unserer Kunden auszurichten. Auch wenn das Thema Elektromobilität bei schweren Nutzfahrzeugen an Bedeutung gewinnt, gehen wir davon aus, dass Tankstellen künftig verstärkt zu Multi-Energie- Hubs werden, wo neben Strom auch verstärkt alternative Kraftstoffe wie CNG, LNG oder Wasserstoff erhältlich sind.
Mit den neuen Brüsseler CO2-Grenzwerten für Lkw könnte Elektromobilität an Bedeutung gewinnen. Wie geht DKV damit um?
Der Bedarf an nutzerfreundlichen Gesamtlösungen und Services für EFlotten wird in Zukunft deutlich steigen, insbesondere bei Gewerbekunden. Um diesen Bedarf zu decken, haben Innogy und DKV das Unternehmen Charge4Europe gegründet. Im Rahmen des künftigen Joint Ventures werden wir gemeinsam ein europaweites Roamingnetz öffentlicher Ladepunkte für E-Flotten aufbauen. Um seinen Kunden auch Lösungen für das Laden zu Hause und auf der Arbeit anbieten zu können, wird der DKV über das Joint Venture hinaus auch eine Vertriebspartnerschaft mit innogy eingehen. Dadurch können DKV-Kunden über den DKV auch Wallboxen und Ladesäulen beziehen, sie zu Hause und am Arbeitsplatz installieren lassen und über ihren Arbeitgeber transparent abrechnen.
Das Interview führte Christine Harttmann, Redakteurin der Zeitung Transport.
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