Rio ohne Rio-Box

Die Telematik-Marke der Traton Group, RIO, bietet Kunden mit Lkw-Mischflotten seine Dienste jetzt auch ohne RIO-eigene Hardware an. Über die Software Mixed Fleet Bridge können Fuhrunternehmer Daten von anderen Telematikanwendungen ins RIO-System einspeisen.

Mixed Fleet Bridge soll die Telematik-Daten gemischter Fuhrparks für die RIO-Plattform bündeln und so die Datenaufbereitung vereinfachen und vereinheitlichen. Die Software-Lösung greift auf die frei lesbaren Datenpakete des rFMS Can-Bus-Standard zu. Bild: RIO
Mixed Fleet Bridge soll die Telematik-Daten gemischter Fuhrparks für die RIO-Plattform bündeln und so die Datenaufbereitung vereinfachen und vereinheitlichen. Die Software-Lösung greift auf die frei lesbaren Datenpakete des rFMS Can-Bus-Standard zu. Bild: RIO
Redaktion (allg.)

Es gibt auf dem Markt eine Vielzahl an freien Telematiksystemen. Zusätzlich bieten auch die Lkw-Hersteller eigene Lösungen an. Betreiber von Mischflotten, die aus Lkw unterschiedlicher Marken bestehen, stellt das mitunter vor eine große Herausforderung, da die Fahrzeuge oft nur in unterschiedlichen, parallel laufenden Systemen dargestellt werden können. Die Mixed Fleet Bridge soll laut Rio hier Abhilfe schaffen: Das Software-Tool überträgt die Daten aus anderen Telematiksystemen auf die RIO Plattform. Nach eigenen Angaben ganz einfach und ohne Hardware-Nachrüstung. Datentechnisch basiert die neue Schnittstelle auf den Can-Bus-Daten des rFMS-Datensatzes. Diesen Can-Bus-Datensatz bieten die Telematiken einiger, gleichwohl noch nicht aller Truck-Hersteller an.

„Mit der Mixed Fleet Bridge bringen wir herstellerunabhängig und unkompliziert Lkw verschiedener Fabrikate ins selbe System. Wir schlagen über die RIO Plattform die Brücke zwischen Telematiksystem und Fuhrunternehmer sowie Verlader und Warenempfänger – und das ohne Nachrüstung der RIO Box“, sagt Jan Kaumanns, CEO bei RIO.

So komme Rio seinem Ziel einen großen Schritt näher, alle Beteiligten der Lieferkette miteinander zu verbinden. Zudem könne Rio damit seine Mehrmarken-Fähigkeit ausspielen. Angesichts der tiefgreifenden Störfaktoren im Warenverkehr, die das Coronavirus aktuell verursacht, sei der effiziente Datenfluss noch viel wichtiger geworden, betont Jan Kaumanns.

Keine Ausfallzeiten für Lkw bei Einrichtung

Für die IT-seitige Einrichtung der Mixed Fleet Bridge muss der Lkw nicht in die Vertragswerkstatt, eine Hardware-Installation im Fahrzeug ist nicht nötig, es fallen daher auch keine Standzeiten an. Mitten in der Corona-Krise könnten so auch unnötige Kontakte zwischen Mechanikern und den Fahrern vermieden werden.

Martin Holzapfel, Product Owner bei RIO: „Mit Echtzeitdaten zu Lkw-Position, Kilometer- und Tank-Füllstand sowie Fahrernamen können die Carrier ihre Transporte besser steuern und punkten bei ihren Auftraggebern mit Transparenz in der Lieferkette.“ Kunden, die weitergehende RIO-Funktionsumfänge als Ortung, Fahrername, Kilometerstand oder Tankstand nutzen möchten, können nach wie vor die RIO Box in allen MAN Werkstätten nachrüsten lassen.

Offen für alle

Jan Kaumanns zeigt sich sehr zufrieden, dass RIO seit dem letzten Jahr über die Mixed Fleet Bridge bereits die Telematikanbieter Scania Fleet Management Services und Dynafleet unterstützen könne. Dank der Harmonisierung des Branchenstandards rFMS in diesem Jahr wolle man den Betreibern von Mischflotten das Leben noch leichter machen. RIO werde nun Schritt für Schritt unabhängiger von Hardware.

Um alle Vorteile der RIO Services für die Flotte nutzbar machen zu können, empfehle Kaumanns aber nach wie vor die Nachrüstung der RIO Box in Lkw, die, anders als die MAN Trucks, nicht serienmäßig damit ausgestattet sind. Über eine Integration von rFMS-Daten zum Beispiel im Rahmen der Mercedes Fleetboard-Telematik will RIO nach Auswertung von Kunden-Feedbacks entscheiden.rod