Volvo Trucks: Viel Technik hinter den neuen schweren Elektro-Lkw

Seit kurzen können Kunden die die Volvo FH-, FM- und FMX-Elektrofahrzeugen bestellen. Nun hat der Hersteller die technischen Details der Fahrzeuge geliefert.

Die für den Regionalverkehr und das Baugewerbe konzipierten Lkw kommen mit einem zulässigen Gesamtgewicht (ZGG) von bis zu 44 Tonnen. (Foto: Volvo)
Die für den Regionalverkehr und das Baugewerbe konzipierten Lkw kommen mit einem zulässigen Gesamtgewicht (ZGG) von bis zu 44 Tonnen. (Foto: Volvo)
Christine Harttmann

Alle drei Elektro-Modelle – Volvo FH-, FM- und FMX – basieren auf gemeinsamen Plattformen. Sie sollen sich für zahlreiche Transportaufgaben eignen und damit Verkehrsunternehmen den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern. Insgesamt sind sechs elektrifizierten Lkw-Modellen angebot. Die Produktion der neuen Lkw startet in der zweiten Jahreshälfte 2022 zunächst mit Zugmaschinen. Anfang 2023 sollen dann die Fahrgestelle folgen.

Die für den Regionalverkehr und das Baugewerbe konzipierten Lkw kommen mit einem zulässigen Gesamtgewicht (ZGG) von bis zu 44 Tonnen. Es gibt sie in zwei alternativen Fahrgestellhöhen, mit Radständen von 3.800 bis 6.700 Millimetern und in Konfigurationen mit zwei, drei oder vier Achsen.

„Unsere neuen elektrisch angetriebenen Lkw basieren auf derselben äußerst erfolgreichen Plattform wie ihre diesel- oder gasbetriebenen Pendants. Sie bieten eine hohe Flexibilität und eignen sich für die verschiedensten Transportanforderungen“, sagt Jonas Odermalm, Vice President of Electromobility Product Management bei Volvo Trucks.

Drei Elektromotoren sind mit dem I-Shift-Getriebe von Volvo Trucks gekoppelt. Es verfügt über eine neue Schaltstrategie, die für den Elektrobetrieb optimiert ist Motoren und I-Shift-Getriebe zusammen bildeten, so Volvo, ein leistungsstarkes elektrisches Antriebsaggregat, das ein noch nie dagewesenes, hocheffizientes Fahrverhalten biete. Die kombinierte Elektromotorleistung gibt der Hersteller mit 490 kW (666 PS) und einem Getriebedrehmoment von bis zu 28.000 Nm an.

„Da der Lkw immer im höchstmöglichen Gang startet, werden dank einem Minimum an Schaltvorgängen Energieeffizienz und -einsparungen erzielt. Natürlich stehen bei steilen Straßen oder in Anfahrsituationen, die mehr Drehmoment und Kontrolle erfordern, niedrigere Gänge zur Verfügung“, erklärt Jonas Odermalm.

Für den Nebenantrieb stehen drei Optionen zur Auswahl: ein elektrischer (40 kW), ein elektromechanischer (70 kW) und ein getriebeseitiger (150 kW). Die Traktionsbatterien mit hoher Energiedichte nutzen laut dem Hersteller die neueste Generation der Lithium-Ionen-Zelltechnologie. Sie werden in einem Produktionswerk von Volvo zusammengebaut. Ein elektrisch angetriebener Lkw mit sechs Batteriepaketen kann bis zu 540 kWh speichern. Damit sei, so heißt es, eine eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern möglich.

Für das Aufladen der Akkus gibt es zwei Lademöglichkeiten: Die Wechselstromaufladung mit bis zu 43 kW ist ideal wenn das Fahrzeug über Nacht am Strom hängt. Die deutlich schnellere Gleichstromaufladung mit bis zu 250 kW ist für den Fall gedacht, dass zwei Schichten gearbeitet werden oder das Fahrzeug in der Mittagspause aufgeladen werden muss, um zusätzliche Reichweite zu erzielen. Mit einem Gleichstromladegerät mit einer Kapazität von 250 kW sei es, so Volvo, möglich, in weniger als 90 Minuten bis zu 80 Prozent der Batteriekapazität aufzuladen.

Zusätzlich zu den Lkw mit Elektroantrieb bietet Volvo Trucks auch ein komplettes Paket an Service-, Wartungs- und Finanzierungslösungen, die speziell für Transportunternehmen entwickelt wurden, um sie beim einfacheren und schnelleren Übergang zum elektrifizierten Transport zu unterstützen.

„Für Unternehmer:innen ist es wichtig, dass die Umstellung auf Lkw mit Elektroantrieb schrittweise, reibungslos und einfach erfolgen kann. Sie werden über viele Jahre hinweg über eine gemischte Flotte mit unterschiedlichen Antriebssträngen verfügen und können weiterhin Systeme wie Dynafleet sowie denselben Dienstleister für alle ihre Volvo Trucks nutzen. Der Antriebsstrang mag unterschiedlich sein, aber der Rest ist sehr ähnlich, sodass der Umstieg auf Elektro-Lkw nahtlos und logisch ist“, so Jonas Odermalm abschließend.