Scheuer eröffnet IAA: "Mit Grenzwerten Innovation auslösen, nicht Panik"

Auch der Bundesverkehrsminister mahnt bei seiner Eröffnungsrede Augenmaß bei der Grenzwertsetzung an und warnt vor Nachteilen für den Standort. Zudem fordert er, die E-Mobilität müsse alltagstauglich werden.

Nicht verzagen: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer forderte zu mehr Offensivgeist auf. | Foto: HUSS-VERLAG
Nicht verzagen: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer forderte zu mehr Offensivgeist auf. | Foto: HUSS-VERLAG
Johannes Reichel

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat bei der Eröffnung der IAA eine realistische Neusetzung von Grenzwerten für Lkw auf EU-Ebene angemahnt. Man dürfe die Wettbewerbsfähigkeit und den Standort nicht gefährden, äußerte der Politiker. "Grenzwerte sollen Innovationen auslösen, nicht Panik", so Scheuer.

Im Bezug auf das nach seinen Worten "Diesel-Thema" lehnte der Minister großflächige Nachrüstungen von Diesel-Fahrzeugen weiterhin ab. Statt in alte Autos solle man lieber in die Fuhrparkerneuerung investieren. Daran anknüpfend verwies der Minister auf die jüngst gegründete Nationale Plattform zur Zukunft der Mobilität (NPM), mit der die Politik Lösungen für emissionsarme oder -freie Antriebe vorantreiben will. "Wir sollten jetzt mutig in die Zukunft schauen, statt uns selbst zu masochistisch zu zerlegen", formulierte der CSU-Mann. Er forderte zugleich von der Industrie, die Elektromobilität müsse alltagstauglich werden.

Er erwarte sich auf der Messe zahlreiche Ideen und Anregungen. "Technologisch macht es der Mix aus Antriebsarten", zeigte sich Scheuer überzeugt. Die Entwicklung wolle die Politik nach Kräften unterstützen, etwa mit einem Ausbau von Förderprogrammen und auch der Infrastruktur. Allerdings sei aus seiner Sicht einer Verkürzung der Umsetzungsphase wünschenswert.

Und dann müsse auch eine entsprechende Nachfrage aus den Verkehrs- und Transportunternehmen kommen. Bei den Bussen könne er sich durchaus noch mehr vorstellen als die bisher 113 Elektro- und 371 Hybridbusse unter 35.000 zugelassenen Stadtbussen. Beim Thema Digitalisierung verwies der Minister auf den Digital-Gipfel der Bundesregierung, der entsprechende Anstrengungen bündeln soll. "Wir haben ein hohes Steueraufkommen, das ermöglicht uns eigentlich auch hohe Investitionen", erklärte der Minister. Man müsse hier künftig viel offensiver vorgehen, so der Appell.