Skaleneffekte erwartet

Volkswagen und Ford unterzeichnen Verträge für eine globale Allianz in den Bereichen leichte Nutzfahrzeuge und Elektrifizierung.

„Die langfristige Zusammenarbeit mit Ford wird unsere sehr gute Position im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge stärken.“Thomas Sedran, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge Bild: Henning Scheffen/Volkswagen AG
„Die langfristige Zusammenarbeit mit Ford wird unsere sehr gute Position im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge stärken.“Thomas Sedran, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge Bild: Henning Scheffen/Volkswagen AG
Torsten Buchholz

Die Ford Motor Company und die Volkswagen AG haben weitere Verträge innerhalb ihrer bestehenden globalen Allianz unterzeichnet. Mit den jetzt vereinbarten Projekten sollen die Produkte noch besser auf die Kundenbedürfnisse in Europa und anderen Regionen ausgerichtet werden, heißt es. Die Pläne für die Kooperation wurden im vergangenen Jahr von Ford und Volkswagen verkündet.

Auf Grundlage der Allianz will man den Kunden unter anderem schneller neue Technologien und eine breitere Modellauswahl bieten. Ausgehend von einem anhaltenden Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Nutzfahrzeugen und nach leistungsstarken Elektrofahrzeugen, erwarten beide Partner große Skaleneffekte für die jeweiligen Portfolios. Im Zuge der neuen Allianz soll die Realisierung eines von Ford konstruierten und gebauten mittelgroßen Pickups vorangetrieben werden. Dieser soll ab 2022 von Volkswagen Nutzfahrzeuge als Amarok in das eigene Modellangebot aufgenommen werden.

Ein weiteres Ziel ist es, das Nutzfahrzeuggeschäft beider Unternehmen bereits im kommenden Jahr weiter zu stärken: Mit einem Stadtlieferwagen auf Basis des neuesten Caddy-Modells, das Volkswagen Nutzfahrzeuge entwickeln und fertigen soll. Ford will als weiteres Projekt später einen gemeinsamen Transporter im Ein-Tonnen-Ladesegment entwickeln.

E-Mobilitäts-Strategie

Drittens geht es darum, die E-Mobilitäts-Strategie beider Unternehmen zu unterstützen, indem Ford ab 2023 ein eigenes Elektrofahrzeug für den europäischen Markt auf Basis des Modularen E-Antriebskasten (MEB) von Volkswagen anbieten will. In den drei Nutzfahrzeug-Projekten der Allianz sollen rund acht Millionen Fahrzeuge entwickelt und produziert werden, kündigen beide Unternehmen an. „Diese Zusammenarbeit wird die Entwicklungskosten effizient senken, eine stärkere weltweite Verbreitung von Elektro- und Nutzfahrzeugen ermöglichen und die Position beider Unternehmen entscheidend stärken“, sagt Volkswagen Chef Dr. Herbert Diess.

Die Kooperation werde beiden Unternehmen signifikante finanzielle Vorteile bei der Entwicklung sowie bei Fabriken und Anlagen verschaffen, so Jim Farley, Chief Operating Officer von Ford. Unabhängig davon werde Ford in den kommenden zwei Jahren sein Angebot um batterie-elektrische Varianten des Ford Transit und des Ford F-150 für Nutzfahrzeugkunden ergänzen.

„Die Zusammenarbeit mit Ford ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie GRIP 2025+ und Teil der aktuellen Transformation von Volkswagen Nutzfahrzeuge“, erklärt der VWN-Vorstandsvorsitzende Thomas Sedran. Dies werde, fügt er hinzu, „unsere sehr gute Position im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge, insbesondere in unseren europäischen Kernmärkten, stärken und ist ein Beweis dafür, dass wir unseren Plan Schritt für Schritt erfolgreich umsetzen.“ Die Volkswagen-Ford-Allianz soll übrigens keine wechselseitige Eigentümerschaft zwischen den Unternehmen beinhalten, die weiterhin Wettbewerber bleiben werden.tbu