Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren – MAN zeigt auf der IAA 2018, was möglich ist

Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus gibt bereits einen Ausblick auf die Neuigkeiten zur IAA Nutzfahrzeuge 2018 im September. Demnach wird MAN neben den aktuellen Produkthighlights im Lkw- und Busbereich vor allem seine Entwicklungen auf den Feldern Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren präsentieren.

MAN Lions CityE, Foto: MAN
MAN Lions CityE, Foto: MAN
Bert Brandenburg

Die Zukunft des Waren- und Personenverkehrs in der Stadt ist elektrisch. Auch beim Stadtbus geht die Reise klar in Richtung Elektroantrieb. Aus diesem Grund hat MAN Entwicklungspartnerschaften mit München, Hamburg, Wolfsburg, Luxemburg und Paris geschlossen, um die Alltagserfahrungen in die Serienentwicklung einfließen lassen zu können. Einen Prototyp des MAN Lion’s City E wird es ebenfalls erstmals auf der diesjährigen IAA zu sehen geben. Im nächsten Schritt wird eine Demoflotte Elektro-Busse in verschiedenen europäischen Städten im Alltagseinsatz erprobt, bevor schließlich die Serienfertigung des der batterie-elektrische Version des neuen MAN Lion’s City beginnt. Diese umfangreiche Erprobung stellt die für den ÖPNV nötige hohe Zuverlässigkeit der Fahrzeuge sicher.

Nach der Premiere der neuen Stadtbusgeneration im Frühjahr 2018 bietet die IAA Nutzfahrzeuge den Rahmen, den neuen MAN Lion’s City erstmals auch der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Damit feiert auch das Hybridmodul MAN EfficientHybrid seine Messepremiere. Durch die Nutzung von rückgewonnener Bremsenergie spart es zum einen Kraftstoff. Zum anderen ermöglicht die Stopp-Start-Funktion flüsterleise und emissionsfreie Haltephasen. Neben dem ohnehin Aufsehen erregenden neuen Smart-Edge-Design, fällt der auf der IAA gezeigte Zweiachser auch durch eine Neuerung an den Türen auf: Beleuchtete Türschließkanten zeigen in unterschiedlichen Farben das Öffnen und Schließen der Türen an.

Neben der Dieselversion wird die Stadtbusfamilie anlässlich der IAA 2018 auch um alternative Antriebe zu ergänzt. Hierzu zeigt MAN Truck & Bus als Weltpremiere an seinem Stand sowohl einen Stadtbus mit dem neuentwickelten Gasmotor als auch erstmalig einen Prototyp des vollelektrischen Lion‘s City E. Letzterer hebt sich durch ein leicht geändertes Design, das die Besonderheit des elektrischen Antriebs unterstreicht, schon optisch von seinem konventionellen Bruder auf dem Messestand ab. Insbesondere der Entfall des Motorturms und dadurch die zusätzlichen Sitzplätze im Heck, lassen den eBus ganz klar als solchen erkennen. Der vollelektrische Antriebsstrang leistet 160 bis maximal 270 kW. Durch drei elektrisch betriebene Türen gelangt man in den Innenraum des Solobusses, der mit 29 Sitzlätzen ausgeführt ist.

Als Marktführer im Segment der gasbetriebenen Stadtbusse präsentiert MAN im gleichen Jahr der Vorstellung des neuen MAN Lion‘s City auch den komplett neu entwickelten Gasmotor MAN E18 ebenfalls optional mit MAN EfficientHybrid. Der Gelenkbus demonstriert die fahrgastflussoptimierende Wirkung von innovativen, situativ beleuchteten Trennwänden und einem transluzenten Faltenbalg. Auf Stehplatzkapazität hin optimiert weist der Viertürer 39 Sitzplätze auf. Der neuentwickelte MAN E1856 LOH leistet 320 PS (235 kW) und nutzt ein 4-Stufen-Automatikgetriebe.

Abgerundet wird das MAN-Portfolio am Messestand von einem MAN Lion’s Coach L, in einer Fernlinienversion mit Lift und zwei Rollstuhlplätzen. Gegenüber dem im vorigen Jahr erstmals vorgestellten Lion’s Coach wurde zwischenzeitlich die Position der C-Säule optimiert für einen besseren Ausblick auch in Sitzreihe 1. Außerdem verfügt der Bus jetzt über eine elektrohydraulisch gelenkte Nachlaufachse, die die Wendigkeit erhöht, und das neue 12-Gang-Getriebe MAN TipMatic Coach. Der leistungsgesteigerte MAN D2676 LOH leistet 470 PS (346 kW) und 2.400 Nm maximales Drehmoment. Die neue Motorenversion ist ab Juli 2019 erhältlich.

In den vergangenen Jahren waren es vor allem die neuen Bus- und Lkw-Modelle, die den Messeauftritt von MAN Truck & Bus auf der IAA bestimmten. Doch mittlerweile kommen zunehmend auch digitale Innovationen hinzu. „MAN wandelt sich vom Nutzfahrzeughersteller hin zum Anbieter intelligenter und nachhaltiger Transportlösungen“, sagt Joachim Drees. 2016 gründete MAN daher die Digitalmarke RIO, um die Welt des Transports mit Hilfe einer offenen, cloudbasierten Plattform zu verbinden und damit wirtschaftlicher sowie ökologischer zu machen. Um den herstellerübergreifenden und offenen Ansatz zu unterstreichen, ist RIO seit 2017 eine eigene, unabhängige Marke unter dem Dach von Volkswagen Truck & Bus.

Aufbauend auf dieser Plattform bietet MAN seinen Kunden unter dem Namen „MAN DigitalServices“ bereits erste, für MAN-Fahrzeuge maßgeschneiderte digitale Lösungen. Damit erhalten MAN-Kunden zukünftig in Echtzeit und ortsunabhängig Einsicht in die Fahrzeugdaten und daraus abgeleitete Analysen. Kunden erhalten so eigens auf sie und ihre Fahrzeuge abgestimmte Handlungsempfehlungen. Zur IAA 2018 stellt MAN nun weitere Services zur Optimierung der Fahrzeuganalyse und des Wartungsmanagements vor. Mit RIO als strategischem Partner profitieren MAN-Kunden so von den digitalen Fahrzeugdiensten. Gleichzeitig erhalten aber auch die Betreiber von Mischflotten eine einheitliche Basis digitaler Logistikdienste für den gesamten Fuhrpark – unabhängig von der Fahrzeugmarke.