SAIC Maxus EV80: Elektro-Van zum Schnäppchenpreis
Der chinesische Hersteller SAIC unterstreicht auf der Messe in Hannover seine Ambitionen mit einem eigenen Stand sowie der Möglichkeit, die E-Transporter vom Typ Maxus EV80 im Freigelände testzufahren. Im Gegensatz zu anderen OEMs reklamiert der Hersteller für sich, in der Klasse der 3,5-Tonnen-Transporter bereits lieferfähig zu sein. Der Vertrieb erfolgt derzeit über Maske Fleet. Um größere Volumen zu realisieren, will der in Luxemburg ansässige Europaableger aber demnächst auch mit Leaseplan zusammenarbeiten.
Als größten Vorzug wirbt der Anbieter mit einem für ein vollausgestattetes Elektronutzfahrzeug günstigen Preis, der inklusive Akkus unter 50.000 Euro liegen soll. Mit dem Lithium-Eisenphosphat-Akkupaket aus chinesischer Produktion ist man zwar nicht ganz auf dem neuesten Stand der Batterietechnologie, dennoch soll das Fahrzeug dank großzügig bemessener 56 kWh Kapazität der weiträumig unterflur verlegten Speicher bis zu 192 Kilometer Reichweite erzielen. Zudem ist der Maxus per CCS schnellladefähig und soll mit 30 kW binnen zwei Stunden wiederaufgeladen sein. Mit AC-Ladung nach Typ 2-Stecker dauert es bei 7,4 kW an die 7,5 Stunden.
Leise und stark: Der Maxus EV überrascht
Bei einer kurzen Probefahrt auf der Messe erwies sich der Maxus EV80 als recht leiser und ausgereifter Elektrotransporter. Das Anfahren lässt sich mit dem Fahrpedal bestens dosieren, auch Freischaukeln klappt feinfühlig. Im ungewöhnlicherweise zentral untergebrachten Instrumentenpanel, informiert das Fahrzeug klar ablesbar über den aktuellen Akkustand sowie den Energiefluss. Die Rekuperationsrate wird automatisch reguliert, folgt aber einer "Roll-Strategie" mit nur sanfter Energierückgewinnung, der Maxus rollt sehr lange und leicht. Erst bei Tippen aufs Bremspedal wird die Rekuperation stärker, bis die Betriebsbremse greift. Der 100-kW-Permanent-Synchron-Motor mit seinen 320 Nm Drehmoment sorgt nötigenfalls für sehr zügige Beschleunigung, der Antrieb hält sich mit leisem Surren dabei aber diskret im Hintergrund.
Wenngleich der Maxus nicht an die leise Geschmeidigkeit eines ebenfalls zu fahrenden MAN eTGE heranreicht, ist das Geräuschniveau insgesamt sehr niedrig. Angenehm ist die automatisch eingelegt Parkbremse, die zudem für Platz neben dem Fahrersitz sorgt. Der Federungskomfort geht insgesamt in Ordnung, die Lenkung arbeitet etwas schwergängig, die Karosserie wirkt bei Schlaglöchern oder Kanaldeckeln nicht sonderlich verwindungssteif und kann mit modernen Konstruktione wie dem VW Crafter nicht mithalten. Die geräumige Kabine mit angenehm ebenen Boden und gutem Durchstieg bietet dafür ausreichend Platz und ein recht modernes, freundliches Ambiente mit recht bequemen Sitzen, deren Sitzfläche aber länger sein könnte. Die Materialanmutung geht ebenfalls in Ordnung, die Verarbeitung wirkt anständig und recht sauber.
Preisfrage: Ein vollausgestatteter E-Van unter 50.000 Euro
Mit am Stand auf der Messe avisierten gut 48.000 Euro für einen gut ausgestatteten Kastenwagen und einer Fünfjahresgarantie, wahlweise 100.000 Kilometer, schnürt der Hersteller ein speziell für Handwerker und KEP-Logistiker im urbanen Bereich ein attraktives und relles Paket, bei dem man etwaige Funktionsmängel nachsieht. Die Karosserie des alten LDV Maxus wirkt wenig verwindungssteif, die Schiebetüren rollen relativ harsch und schwergängig durch ihre Führung, die Türgriffe sind klein, die Ladekante liegt hoch. Mit 10,2 und 11,5 Kubikmeter Volumen bei 5,70 Meter Länge kann der Maxus in Sachen Raumeffizienz auch nicht mit den Klassenbesten mithalten, bietet aber ausreichend Raum. Mit dem wuchtigen Akkupaket unter dem Laderaum zählt der Maxus auch nicht zu den Leichtgewichten: 2,6 Tonnen wiegt der 3,5-Tonner leer, was für 885 bis 955 Kilo Nutzlast reichen soll, je nach Version. Zusätzlich ist der E-Van aus China auch als Chassis verfügbar.
"Wir spüren ein großes Interesse hier auf der Messe", erklärt Christian Weidemann. Speziell aus den Branchen Kommunalbetriebe, aber auch von großen KEP-Diensten wie FedEx oder UPS habe man Anfragen erhalten. Auch ein Biolebensmittelhänder, der ein nachhaltiges Fahrzeug für die Belieferung sucht, habe sich am Stand erkundigt.
Halle 13, Stand C79
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