IAA TRANSPORTATION 2022: OHM bringt elektrischen Leichtlaster

Hersteller aus Singapur überrascht mit einem leichten und EU-homologierten Elektro-Leichtlaster, der als 3,5-Tonner der N1-Klasse bis zu zwei Tonnen Gewicht tragen soll.

Clevere Fernost-Kost: Aus Singapur stammt der Hersteller Ohm, der bereits eine EU-Homologation für seinen N1-Van vorweisen kann. | Foto: J. Reichel
Clevere Fernost-Kost: Aus Singapur stammt der Hersteller Ohm, der bereits eine EU-Homologation für seinen N1-Van vorweisen kann. | Foto: J. Reichel
Johannes Reichel

Der Nutzfahrzeughersteller OHM aus Singapur hat zur IAA TRANSPORTATION 2022 in Hannover sein N1-Leichtelektro-Nutzfahrzeug vorgestellt, das hohe Nutzlast und Effizienz im Betrieb bieten soll. Der Kurzhauben-Transporter verfügt über einen vollintegrierten Hinterachsantrieb, der den 80 kW starken Synchron-Motor (300 Nm Peak), Getriebe und Kraftübertragung vereint und neben Wartungsarmut und reduzierten Hochvoltkontaktpunkten auch Gewichtsvorteile bieten soll. Kombiniert wird eine robuste und langlebige Lithium-Eisenphosphat-Batterie, die im 400-Volt-Bordsystem mit zwei seitlich am Rahmen installierten Modulen über 61,8 kWh Kapazität verfügt und das leer nur 1,6 Tonnen schwere Fahrzeug 280 Kilometer weit bringen soll.

Geladen wird der als Chassis 4,88 Meter lange und nur 1,76 Meter schmale E-Van in DC mit 80 kW sowie in AC mit 7 kW. Beim Schnellladen sollen 20 auf 90 Prozent in 40 Minuten geladen sein. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 90 km/h limitiert. Kombinieren will der Hersteller diverse Aufbauten wie einen Kühlkoffer mit elektrischer Kühlung, einen Trockfrachkoffer, einen Kipper sowie einen Abfallsammelaufbau. Am Stand realisiert war eine robuste Scattolini-Box mit Schiebetüren, die etwa für KEP-Dienste geeignet sein könnte. Neben der hohen Nutzlast bietet das aufbaufreudige Fahrzeug mit vorn 1,7 Tonnen und hinten dank Zwillingsbereifung 2,8 Tonnen auch gute Achslastreserven. Die europäische Filiale ist im italienischen Ponsacco nahe Livorno lokalisiert, ein Vertrieb in weitere europäische Länder ist geplant.