Daimler Truck intensiviert Sicherheits-Assistenzsysteme: Neue Technologien für 2024 im Fokus

Daimler Truck testet im Zentrum in Wörth am Rhein neue Sicherheitsassistenzsysteme für Lkw und Busse. Die Technologien, die ab April 2024 zum Einsatz kommen, sollen die Straßensicherheit verbessern und erfüllen über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Standards.

Die neue 270-Grad-Fusionstechnologie der Sensoren ermöglicht die nahezu komplette Rundumsicht ums Fahrzeug und soll für einen besseren Schutz insbesondere schwächerer Verkehrsteilnehmer sorgen. | Bild: Daimler Truck
Die neue 270-Grad-Fusionstechnologie der Sensoren ermöglicht die nahezu komplette Rundumsicht ums Fahrzeug und soll für einen besseren Schutz insbesondere schwächerer Verkehrsteilnehmer sorgen. | Bild: Daimler Truck
Tobias Schweikl

Daimler Truck hat die Prüfung seiner fortschrittlichen Sicherheitsassistenzsysteme im Entwicklungs- und Versuchszentrum (EVZ) in Wörth am Rhein intensiviert. Die Testreihen zielen darauf ab, die fahrdynamischen Grenzen der Sicherheitsmerkmale detailliert zu verstehen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Assistenzsystemen, die voraussichtlich ab April 2024 in den Lkw und Bussen von Daimler Truck zum Einsatz kommen werden.

Zu den Versuchsfahrzeugen zählen Modelle wie der Actros, Arocs, eActros und Atego von Mercedes-Benz Trucks. Auch Fahrzeuge von Daimler Buses und Mercedes-Benz Special Trucks sind in die Tests einbezogen. Besonders im Fokus stehen innovative Systeme wie der „Active Brake Assist 6“, der neu entwickelte „Frontguard Assist“, der „Active Sideguard Assist 2“, der „Active Drive Assist 3“ und der „Traffic Sign Assist“.

Niyazi Mustafa Üstertuna, Leiter Software & Elektronik bei Daimler Truck: „Tests wie in Wörth sind für uns von elementarer Bedeutung, um die daraus gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse in die konsequente Optimierung bereits bestehender Fahrerassistenzsysteme oder die Entwicklung neuer Sicherheitsfeatures einfließen zu lassen – vom kleinen Atego bis zum Special Truck.“

Die neu integrierten Systeme erfüllen nicht nur die gesetzlichen Anforderungen der General Safety Regulation 2019/2144, sondern gehen in vielen Aspekten darüber hinaus. Eine hervorzuhebende Neuerung ist die 270-Grad-Fusionstechnologie der Sensoren. Die Sensorfusion ermöglicht die Kombination von Radar- und Kameradaten. Damit wird ein umfangreicherer Blick nach vorne und zur Seite erreicht. Die fortschrittliche Elektronikplattform bietet eine 20-fache Steigerung der Datenverarbeitungsgeschwindigkeit.

Die seit Jahrzehnten währende Entwicklung der Sicherheitsassistenzsysteme durch Daimler Truck hat das Ziel, Berufskraftfahrer in riskanten Verkehrssituationen zu unterstützen. Damit soll sowohl die Prävention von Unfällen gestärkt als auch potenzielle Unfallfolgen gemindert werden. Bereits vor den gesetzlichen Vorschriften hat Daimler Truck in seinen verschiedenen Baureihen viele dieser Systeme implementiert.

Daimler Truck hat weltweit bis zu 60 Fahrzeuge das ganze Jahr über in Dauererprobung. Diese umfangreichen Tests haben zwischen 2020 und Ende 2023 zu einer Gesamtfahrleistung von etwa fünf Millionen Kilometern geführt. Die Tests werden nicht nur im EVZ in Wörth am Rhein durchgeführt, sondern auch an verschiedenen internationalen Standorten, darunter Finnland, Spanien, Japan und die Daimler Truck North America Teststrecke in Madras, Oregon.

Zusätzlich zu den Tests im EVZ werden auch Erprobungsfahrten auf öffentlichen Straßen durchgeführt. Solche realen Fahrbedingungen sind entscheidend, um sicherheitsrelevante Daten zu sammeln und die verschiedenen Systeme in den jeweiligen Fahrzeugbaureihen und Modellen auf ihre Grenzen zu testen. Insbesondere bei den Wintererprobungen 2023 in Finnland wurden Funktionen und Systeme unter extremen Bedingungen geprüft, einschließlich der Untersuchung des Einflusses länderspezifischer Verkehrselemente auf die Systemperformance.