IAA Transportation 2024: Renault blickt mit der Estafette zurück in die Lieferzukunft
Coole Konzepte haben Tradition bei den Franzosen - und so ließ sich Renault auch diesmal nicht lumpen - und rollte mit der Estafette einen Wiedergänger im Lieferwagensegment, der aber zugleich in die Zukunft blickt. In den 50er-Jahren hatte der Hersteller schon mal den Plan gefasst, einen topmodernen, visionären Transporter zu bauen. Und das Ergebnis war ein Erfolgsvan der 60er-Jahre, bei dem erstmals alle Antriebskomponenten vorne untergebracht waren. Daran will man anknüpfen, mit dem Estafette Concept.
Zugleich ist es das erste Modell auf der FlexEVan-Plattform, die man mit Partner Volvo Trucks im Joint-Venture Flexis entwickelt. Zugleich ist es das erste Fahrzeug auf der skalierbaren SDV-Technologie (software defined vehicle), sodass eine permanente Anbindung an die Cloud gegeben sein soll. In Summe sollen die Lebenszykluskosten um etwa 30 Prozent sinken, verspricht der Hersteller, auch dank neuer Dienstleistungen und ständiger Updates. Aufbauten sollen sich ebenfalls leicht an das Stromsystem anschließen lassen.
Die neue Estafette soll primär aber ein dediziertes Zustellfahrzeug für Europa darstellen, gesegnet mit dem Wendekreis eines Clio und dem Volumen eines großen Midsize-Vans, auf einer normparkplatz-tauglichen Fläche von 4,87 Meter Länge, 1,92 Meter Breite, dafür 2,60 Meter Höhe, bis auf letzteres etwa die Maße eines Renault Kangoo L2, das Ladevolumen von 7,1 Kubikmeter aber eher einem Trafic L1H2. Damit ist auch klar, dass man mehr auf urbane Einsätze denn auf Langstrecken peilt.
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Klar hat man den Trend spezialisierter Zustellfahrzeuge erkannt, wie ihn auf der Messe etwa auch BYD bedient. Und will ab 2026 selbst ein Angebot machen. Aber nicht nur KEP ist im Blick: Auch als mobile Werkstatt, als Krankenfahrzeug, Food-Truck oder gar als Camper würde sich das Format dank einer Stehhöhe von 1,90 Meter eignen, ist Projektleiter Yannik Bignon überzeugt. Er berichtet von Kunden, denen der Master zu lang und der Trafic zu flach ist, weil sie zwar ein kompaktes Auto, aber mit Stehhöhe innen bräuchten. Selbstverständlich sind auch zwei entsprechend hohe Schiebetüren, die sich leicht öffnen lassen sollen. Die Rolltür hinten ist nur zum Beladen gedacht.
Für stadtfreundliches Äußeres ist mit den abgerundeten Ecken und dem Bicolor-Dach sowie dem hübschen Erscheinungsbild gesorgt. Genug Duchblick schafft die riesiege Panoramascheibe, Information das 7-Zoll-Zentralcluster sowie ein 12-Zoll-Screen mittig. Für genug Reichweite wiederum sollen zwei zur Wahl stehende Akkuoptionen sorgen. Es ist also nicht nur eine schicke Fingerübung der französischen Designer, sondern mit seriösem Hintergrund, wie auch Renault-LCV-Chef Heinz-Jürgen Löw betont. Das sei bei allen Renault-Studien der Fall. Wie etwa auch dem Liefer-Micro Bento, der am Stand zu sehen ist. Reelle Perspektive für die Wiederkehr der Estafette also: Vielleicht mal abgesehen von dem signalgelben Interieur. Motto: Viel Platz auf wenig Fläche. Man darf gespannt sein.
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