>> Herr Pfeiffer, intelligente Vernetzung der Systeme ist eines der Trendthemen auf der IAA Nutzfahrzeuge. Sind Ihre Achsen auch vernetzt?
Ja, indem wir beschädigungs- und verschleißanfällige Komponenten im Fahrwerk elektronifizieren, also mit Sensoren ausstatten, schaffen wir die Grundlage für die Vernetzung des Fahrwerks. Und über unsere Telematik gelangen die Informationen aus dem Fahrwerk in das Fahrerhaus und in die Spedition. Eine Neuheit aus diesem Bereich, die wir auf der IAA vorstellen, ist der Brake-Pad-Monitor, der kontinuierlich den Bremsbelagverschleiß misst und damit entscheidend dazu beiträgt, die Sicherheit und Verfügbarkeit der Fahr- zeuge zu erhöhen und Kraft- stoff zu sparen.
>> Welche weiteren Highlights hat BPW hier auf der Messe dabei?
Fokus unseres IAA-Auftritts sind unter anderem Neuheiten im Bereich Elektromobilität wie der Radnabengenerator ePower, der beim Bremsvorgang Energie rekuperiert und damit z. B. einen Kühlkoffer völlig ohne Treibstoff, Lärm und Abgase elektrisch betreiben kann. Erstmals können die Besucher unsere neue elektrische Transportachse eTranspor t für Fahrzeuge im Verteilerverkehr live sehen. Und auch Leichtbau ist ein Thema bei uns am Stand. Das Gewicht unseres ohnehin schon leichten Fahrwerks Airlight II konnten wir durch Leichtbaukomponenten nochmals verringern. Unsere Tochtergesellschaften zeigen ebenfalls viele Neuheiten wie die elektronische Sicherheitstüre DoorLock oder die neue modulare Telematiklösung TC Trailer Gateway. In der Fahrzeugentwicklung geht es vielfach um Gewichtseinsparung.
>> Was bedeutet Leichtbau bei der Achsenherstellung?
Je weniger Gewicht ein Fahrwerk hat, desto höher die Nutzlast und damit der Ertrag für den Spediteur. Mit dem Nutzlastgewinn lässt sich nicht nur CO 2 einsparen, sondern auch ein zusätzlicher Deckungsbeitrag erzielen. Deshalb ist Leichtbau für uns ein zentrales Thema in der BPW-Gruppe. Im Bereich der klassischen Achse gehen wir in evolutionären Schritten voran. Airlight II ist hier nur ein Beispiel. Wir denken aber auch darüber hinaus. 2012 haben wir erstmals unser Fahrwerk ECO Vision aus glasfaserverstärktem Kunststoff vorgestellt. Derzeit testen wir mit unseren Tochtergesellschaften, den Kunst- stoffspezialisten ADETE und HBN-Teknik, ein Vorserienmuster auf der Straße. Ein Konkurrenzprodukt speichert Druckluft im Achskörper. Wie realistisch ist es, zukünftig Elektromotoren im Achskörper unterzubringen? Hier in Hannover stellen wir dazu eine echte Innovation vor, die gegenüber bisherigen Konzepten handfeste Vorteile bietet: Unsere elektrisch angetriebene Achse eTransport verfügt über zwei Elektromotoren. Diese und die zugehörigen Getriebe sind vollständig in die Achse integriert. Unsere Kunden profitieren von der einfachen Integration des Antriebs und der Achse in das Fahrzeug und von der besonders kompakten Bauweise des Systems.
>> Ihr Slogan lautet „we think transport“. Können Sie bitte in einfachen Worten schildern, was BPW darunter versteht?
KRONE mit innovativen Produkten für Transport und Laderaum auf der NUFAM
Unser Unternehmensclaim „we think transport“ spiegelt unser Selbstverständnis wider, dass wir in der BPW-Gruppe für unsere Kunden ganzheitlich proaktiv mit- und vorausdenken. Wir verstehen uns nicht nur als Zulieferer, sondern als Partner, der nachhaltige und vertrauensvolle Bindungen mit seinen Kunden eingeht, individuelle Lösungen entwickelt und in jeder Situation für sie da ist.
>> Ein weiterer Trend, den wir auf der Messe sehen, ist Preditive Maintenance, bei dem es das Ziel ist, Teile zu tauschen, bevor eine Panne entsteht. Ist so etwas bei Ihnen in Planung?
Durch die Sensierung von verschleiß- und beschädigungsanfälligen Komponenten im Trailer bieten wir das heute schon: Der TireMonitor Hub und der BrakePadMonitor Hub sind nur zwei Beispiele dafür. Sie liefern im Zusammenspiel mit der Telematik wichtige Daten für die vorausschauende Instandhaltung. Erreicht der Bremsbelag beispielsweise einen Grenzwert, wird das vom Sensor erfasst und die Informationen werden mittels Telematik an den Fahrer und die Spedition gesendet. Sie können den anstehenden Werkstattaufenthalt rechtzeitig planen.
>> Glauben Sie, dass derartige Systeme vom Markt akzeptiert werden?
Davon sind wir überzeugt, denn der Trailer bringt nur Geld ein, wenn er rollt. Sensierung und Telematik ermöglichen, die Stillstandzeiten deutlich zu reduzieren. Und um den Transport noch intelligenter und wirtschaftlicher zu machen, entwickeln wir in der BPW-Gruppe außerdem das „Internet of Transport“, indem wir unsere Telematiksysteme zu einer systemoffenen Plattform für einen digital vernetzten Informationskreislauf ausbauen. So vernetzen wir die Datenströme aus Truck, Trailer, Telematik-, Navigations- und Ortungssystemen ebenso wie Tourenmanagement- und Verladesysteme. Auch die Vernetzung mit Pannendiensten oder mit Providern von Verkehrsinformationen ist denkbar, um größtmöglichen Nutzen zu schaffen
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