Daimler: Visionäres für den urbanen Raum

Mercedes-Benz Vans zeigt mit der Vision Urbanetic, wie Güter- und Personenverkehr in den Städten zukünftig aussehen kann.

Der Designer Bertrand Janssen, Mercedes- Benz Design Vans, Trucks & Special Vehicles, erläutert das neue Konzept. Bild: Reichel
Der Designer Bertrand Janssen, Mercedes- Benz Design Vans, Trucks & Special Vehicles, erläutert das neue Konzept. Bild: Reichel
Redaktion (allg.)
DAIMLER

Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz Vans hat ein neuartiges Mobilitätskonzept für autonomen, elektrischen Transport von Fracht und Personen in der Stadt vorgelegt. Die sogenannte Vision Urbanetic soll nach dem Dafürhalten des Herstellers die Trennung von Personenbeförderung und Gütertransport aufheben. Erstmals vorgestellt wurde das Konzept kurz vor der IAA in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.

Das Konzept basiert auf einem autonom fahrenden, elektrisch betriebenen Chassis, das unterschiedliche Wechselaufbauten für die Personenbeförderung oder den Gütertransport tragen kann. Als Ride-Sharing-Fahrzeug befördere die Studie bis zu zwölf Passagiere, im Cargo-Modul lassen sich bis zu zehn EPAL-Paletten oder Gitterboxen transportieren. Bei einer Fahrzeuglänge exakt auf Vito-L2-Niveau von 5,14 Meter wurde eine üppige Laderaumlänge von 3,70 Meter realisiert, mehr Platz als ein Standard-Sprinter bietet. Der Wechsel der Module erfolgt automatisiert oder alternativ manuell und dauert im automatisierten Ablauf nur wenige Minuten, beschreibt der Hersteller. Für die den Wechsel von Cargo- zu Personenaufbau bewegt sich die Hinterachse einige Zentimeter auseinander, bockt den Container auf. Anschließend gleitet dieser auf Schienen von der „Skateboard“ genannten Basis.

Im Chassis sind ähnlich einer Sattelzugmaschine alle Fahrfunktionen untergebracht, so dass das autonome Chassis auch ohne Aufbau zum nächsten Einsatzort gelangen könne. Für mehr Sicherheit sorgen sollen redundante Komponenten für alle wichtigen Aktionen wie Lenken, Bremsen oder Beschleunigen.

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Das Cargo-Modul dient als klassischer Lastenträger. Dank seines flexibel einsetzbaren Ladebodens kann es in zwei Ebenen unterteilt werden. Das Laderaumvolumen insgesamt liegt bei zehn Kubikmeter, die maximale Zuladung bei circa einer Tonne. Bei 2,03 Meter Ladehöhe finden auch Standard-Kühlboxen Platz. Pneumatische Rollenbahnen im Zwischenboden und auf dem Fahrzeugboden erleichtern das Be- und Entladen von schweren Gütern. Alternativ lässt sich das Fahrzeug mit vollautomatisierten Regalsystemen ausstatten und kann etwa als mobile Paketstation zur Auslieferung auf der letzten Meile genutzt werden. Weitere Einsatzvarianten sind denkbar, da das Konzept mit unterschiedlichsten Aufsätzen für weitere Branchen und Zwecke ausgerüstet werden könne, skizziert der Hersteller weiter.

Zudem integriert das Konzept eine IT-Infrastruktur, die in Echtzeit Angebot und Nachfrage in einem definierten Mobilitätsraum analysiert. Daraus resultiere eine autonom fahrende Flotte, deren Routen flexibel und effizient auf Basis des aktuellen Beförderungsbedarfs geplant werden.

Darüber hinaus soll dank Vernetzung, Auswertung lokaler Informationen und einer intelligenten Steuerung das System nicht nur aktuelle Bedarfe analysieren können, sondern auch lernfähig sein. So sei es in der Lage, zukünftige Nachfrage zu antizipieren und darauf zu reagieren.

Damit das Konzept Realität werden kann, fehlen allerdings noch einige wichtige Bausteine wie der rechtliche Rahmen, die Klärung versicherungstechnischer Fragen oder auch die Funkinfrastruktur (5G), wie der Hersteller betont. Beginnend in geschlossenen Arealen wie Flughäfen oder Betriebsgeländen, kann man sich bei Daimler allerdings einen Einsatz in näherer Zukunft durchaus vorstellen.

IAA 2018, Halle 14-15, Stand C02

Artikel Daimler: Visionäres für den urbanen Raum
Seite 9 | Rubrik FOKUS: Transporter und Lieferwagen
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