MAN TRUCK & BUS: Vernetzte Lkw-Kolonnen

Platooning in der Praxis: DB Schenker hat gemeinsam mit dem Münchner Nutzfahrzeughersteller und der Hochschule Fresenius zwei digital vernetzte Lkw in den Praxiseinsatz geschickt.

Spektakulär: Zwei Lkw-Züge fahren dicht hintereinander, nur verbunden durch eine digitale Deichsel. |Foto: IAA aktuell
Spektakulär: Zwei Lkw-Züge fahren dicht hintereinander, nur verbunden durch eine digitale Deichsel. |Foto: IAA aktuell
Redaktion (allg.)
MAN TRUCK & BUS

MAN Truck & Bus treibt das Platooning voran. In der DB-Schenker-Niederlassung in Neufahrn bei München starteten die ersten vernetzen Lkw- Konvois über das digitale Testfeld A9 nach Nürnberg. Gefördert wird das Pilotprojekt mit rund zwei Millionen Euro durch den Bund. Damit haben am 25. Juni die regelmäßigen Testfahrten der vernetzten Lkw auf der 145 Kilometer langen Strecke begonnen. Bis Anfang August wird noch ohne Ladung geprobt. Danach werden die Platoons täglich mit bis zu drei Fahrten im Logistikalltag unterwegs sein, beladen mit Stückgut wie Maschinenteilen, Getränken oder Papier.

Damit leisten die Projektpartner Pionierarbeit. „Der erstmalige Einsatz von Lkw-Platoons in Deutschland setzt neue Maßstäbe im Logistikmarkt von denen in erster Linie unsere Kunden profitieren“, so Alexander Doll, DBVorstand für Güterverkehr und Logistik. „Mit diesem Projekt zeigt DB Schenker, worauf es für Unternehmen in der ganzen Welt künftig ankommt: Innovationen voranbringen durch neue Partnerschaften.“ „Es geht nicht nur um die Anwendung einer Technologie. Es geht um ihre sinnvolle Einbindung in die gesamte Logistikkette. Die Erkenntnisse aus dem gemeinsamen Projekt sind ein wichtiger Schritt hin zur Serienentwicklung. MAN übernimmt damit eine federführende Rolle bei Automatisierung und Digitalisierung von Nutzfahrzeugen“, sagt Joachim Drees, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus AG.

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Während der bisher einzigartigen Praxistests wird die Platooning-Technik für den Logistikeinsatz weiter optimiert, zum Beispiel hinsichtlich der Systemsicherheit, des Kraftstoffverbrauchs und der besseren Nutzung des Platzes auf der Autobahn. Die Projektpartner erhoffen sich außerdem einen Erkenntnisgewinn zu der gesellschaftlichen Akzeptanz der vernetzen Fahrweise sowie verkehrspolitischen und infrastrukturellen Voraussetzungen.

Seit Beginn der Zusammenarbeit im Mai 2017 und der offiziellen Übergabe der Testfahrzeuge durch MAN im Februar dieses Jahres wurden die Lkw-Fahrer durch intensive Schulungen auf ihre Rolle im Projekt vorbereitet. Die psychosozialen und neurophysiologischen Auswirkungen der neuen Technologie auf die Fahrer im Platoon erforscht die Hochschule Fresenius mit einer begleitenden Studie. So werden wichtige Erfahrungen der Lkw-Fahrer miteinbezogen und ihr Berufsbild weiterentwickelt. „Es ist offensichtlich, dass die Digitalisierung des Mobilitätsund Transportsystems zu völlig neuen Anforderungen für die Beschäftigten der Branche führt“, sagte Prof. Dr. Christian Haas, Leiter des Institutes für komplexe Systemforschung an der Hochschule Fresenius. „Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse auch zum besseren Verstehen und Gestalten anderer digitalisierter Mensch-Maschine-Schnittstellen beitragen können.“

Unter Platooning versteht man ein Fahrzeug-System für den Straßenverkehr, bei dem mindestens zwei Lkw auf der Autobahn mit Hilfe von technischen Fahrassistenz- und Steuersystemen in geringem Abstand hintereinanderfahren können. Alle im Platoon fahrenden Fahrzeuge sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel mittels einer Car-to-Car-Kommunikation miteinander verbunden. Das führende Fahrzeug gibt die Geschwindigkeit und die Richtung vor.
IAA aktuell; Halle 12, Stand B14

Artikel MAN TRUCK & BUS: Vernetzte Lkw-Kolonnen
Seite 14 | Rubrik FOKUS: Fahrerassistenzsysteme
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