1943 hat der erste MAN-Stadtbus mit Gasantrieb seine Premiere gefeiert. In diesem Jahr – und damit exakt 75 Jahre später – bringt MAN Truck & Bus wieder einen neuentwickelten Gasmotor auf den Markt, den MAN E1856 LOH.
Eingesetzt wurde der erste MANBus mit Gasantrieb im öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg. Das Fahrzeug wurde mit einem Anhänger betrieben. So konnte die Reichweite erheblich vergrößert werden, da sich die Gastanks auf den Dächern von Bus und Anhänger befanden. „In Folge erreichte man ein Tankvolumen von 22 Kubikmeter, was deutlich längere Linien und Einsatzzeiten ermöglichte“, so Michael Kobriger, Head of Production Bus sowie Head of Bus Management Team bei MAN Truck & Bus. Ebenfalls eine Besonderheit: MAN realisierte den Komplettbau des Fahrzeugs, das speziell für den Gasbetrieb ausgelegt war. Das Knowhow dafür stammte aus dem Reisebusbau: „Im Vorfeld hatten sich die Mitarbeiter intensiv in das Thema Doppelstockaufbau für Busse eingearbeitet und umfangreiches Wissen aufgebaut, indem sie unter anderem ab 1935 doppelstöckige Busaufbauten für Fahrgestelle herstellten“, sagt Kobriger.
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Ebenfalls 1935 entwickelte MAN zudem bereits Fahrgestelle für Lkw, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden konnten. Eingesetzt wurden Gasflaschen mit Generatorgas, Flaschengas und Braunkohlengasöl. Ende der 1930er-Jahre nahm aufgrund einer Verknappung von Rohstoffen dann die Produktion von sogenannten Holzvergasern zu, die in erster Linie in Lkw und Traktoren von MAN verbaut wurden. Die Holzvergaser waren die am weitesten verbreiteten alternativen Antriebe.
„Um den Kunden auch künftig modernste Technik bieten zu können, haben wir unser jahrzehntelanges Know-how in die Entwicklung eines neuen Gasmotors gesteckt. Er punktet unter anderem mit seiner überragenden Wirtschaftlichkeit und überaus niedrigen Abgasemissionen“, erklärt Rudi Kuchta, Head of Sales Bus bei MAN Truck & Bus. Zusätzlich kann er mit dem MAN EfficientHybrid kombiniert und so noch sparsamer betrieben werden. In Verbindung mit Biogas stellt der MAN Lion’s City G so die wirtschaftlichste Lösung für einen quasi CO2-neutralen ÖPNV dar. Denn die Erdgastechnologie bietet den enormen Vorteil, dass beim Betrieb der Fahrzeuge mit regenerativ bzw. synthetisch hergestelltem Erdgas die CO2-Bilanz hervorragend ausfällt. „Vor allem im Hinblick auf die Luftreinhaltung in den Städten ist das ein wichtiger Schritt in die Zukunft von MAN und vieler Verkehrsunternehmen“, so Kuchta.
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